KI in der Schulpraxis: Anwendungen und Möglichkeiten

KI in der Schulpraxis: Anwendungsvorschläge und Möglichkeiten

Autorin: Christina Müller
Autorin: Christina Müller

Ausgebildete Lehrkraft und Calleo Dozentin

Inhaltsverzeichnis

Schon einige Monate nach dem Erscheinen von ChatGPT im November 2022 nutzten einer Studie zufolge mehr als die Hälfte aller darin befragten SchülerInnen den KI-basierten Textgenerator von OpenAI (bitkom, 2023). Dass der Themenkomplex der Künstlichen Intelligenz in der Schulpraxis thematisiert werden muss, ist in Deutschland allgemeiner Konsens. So hält unter anderem auch das Kultusministerium Baden-Württemberg fest:

Künstliche Intelligenz muss aktiv im Schulunterricht behandelt werden […]. Zudem werden Text-KI-Tools von Lehrkräften zunehmend als methodisch-didaktische Werkzeuge verwendet.“ – Kultusministerium Baden-Württemberg

Doch wie kann, darf und soll KI in der Schule und im Unterricht integriert werden? Erfahren Sie in diesem Beitrag mehr über die verschiedenen Szenarien im Unterrichtsalltag und zu den praktischen Einsatzmöglichkeiten von Künstlicher Intelligenz in der Bildung.

Generative KI zur automatisierten Erzeugung von Texten, Bildern und Audio im Überblick

Artificial Intelligence (AI) oder KI ist ein Bereich der Informatik, der Maschinen entwickelt, die menschenähnliche Intelligenz und Fähigkeiten aufweisen. Welche Anwendungsbereiche aktuell vermehrt zum Einsatz kommen, vermittelt der folgende Überblick:

  • ChatGPT, als ein sehr bekanntes Beispiel für KI in der Schule, ist eine textgenerierende KI und gehört zu den großen Sprachmodellen (Large Language Models). Konkret handelt es sich um ein fortgeschrittenes Sprachmodell, das auf maschinellem Lernen basiert, um große Mengen von Textdaten verstehen zu können. Die Text-KI kann auf natürliche Spracheingaben reagieren, indem sie zusammenhängende und relevante Antworten generiert. Der Textgenerator kann nicht nur Fragen automatisiert beantworten, sondern auch menschenähnliche Konversationen führen. Mittels eines sogenannten „Prompts“, der eine Frage oder Aufforderung ausdrückt, unterhält man sich mit der KI wie mit einer anderen Person im Chat. 
  • Neben dem textgenerierten KI Tool ChatGPT gelangt auch der Bildgenerator DALL-E in der Schulpraxis immer häufiger zum Einsatz. Mittels Textbeschreibungen in englischer Sprache können Bilder jeglicher Art generiert werden. 
  • Auch für die Komposition von Musik gibt es KI, z.B. AIVA. Diese „generativen KIs“ können neue Inhalte in Text, Ton oder Bild erzeugen. Daneben steht eine Vielzahl von KI-Werkzeugen zur Verfügung, die meist dazu dienen, einen bestimmten Arbeitsschritt zu übernehmen oder zu vereinfachen.
  • Der bekannte DeepL Translator hat hauptsächlich die Funktion des Übersetzens. Einzelne Parameter, wie die Übersetzungssprache, formelle oder informelle Sprache, können ausgewählt werden. Inzwischen bietet DeepL ein weiteres Werkzeug an, den KI-Schreibassistenten, dessen einzige Funktion das Verbessern von Texten ist.

Der reflektierte Umgang mit KI in der Schulpraxis

Bei generativen KI Tools, allen voran ChatGPT, entsteht häufig der Eindruck, dass man es mit einem allwissenden Gegenüber zu tun hat. KI Anwendungen sind aber keineswegs allwissend. Vielmehr antwortet die generative KI aufgrund der in den letzten Jahren gesammelten Informationen aus dem Internet. Das bedeutet, dass insbesondere in Bereichen, in denen keine ausreichend großen Datenmengen zur Verfügung stehen, die Qualität der Antworten stark von der Qualität der zugrundeliegenden Quellen abhängig ist. Daher sollten KI-generierte Antworten und Texte nie 1:1 übernommen, sondern genau auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft werden.

Möglichkeiten der KI in der Schulpraxis

Aufgrund des Siegeszugs der KI ist es nicht verwunderlich, dass KI-basierte Assistenzsysteme zunehmend auch Einzug in den Schulalltag halten. Denn gerade für die Schul- und Unterrichtsorganisation liegt in der KI ein großes Potenzial, u.a. zur Zeitersparnis. Gleichzeitig müssen sich Schulen und Lehrkräfte mit der Frage auseinandersetzen, wie diese Technologien in Unterrichtskontexten eingesetzt werden können und sollen.

KI als persönliche Assistenz einer Lehrkraft

Die hier aufgeführten Möglichkeiten bieten eine Auswahl der Einsatzmöglichkeiten für Lehrkräfte zur Unterstützung der Unterrichtsplanung oder Unterrichtsdurchführung.

Planung und Erstellung von Unterrichtseinheiten, Aufgaben, Beispiele und Lösungen

Eine für Lehrende attraktive Einsatzmöglichkeit, Sprachmodelle wie ChatGPT im Lehralltag zu nutzen, ist die Anregung, Planung und Verbesserung der eigenen Unterrichtsgestaltung. Von einem Vorschlag für einen Stoffverteilungsplan bis hin zu einzelnen Musterlösungen sind hier theoretisch keine Grenzen gesetzt.
Je spezifischer jedoch die Anforderungen sind, desto nützlicher ist die Antwort. Für die Konzeption einer Unterrichtsstunde könnte die Textanforderung z.B. lauten:

„Entwerfen Sie eine 45-minütige, schülerzentrierte Unterrichtsstunde für eine 6. Klasse des Gymnasiums im Fach Musik zum Einstieg in das Thema ‚Die Moldau‘“. 

Dabei beeinflussen verschiedene Kriterien wie Klassenstufe, Schulform oder Sozialformen, das Ergebnis. Auch die Integration verschiedener Bildungsplanvorgaben ist möglich (z. B. „Hast du Vorschläge zur Integration der Leitperspektive BNE?“).

Generierung von Unterrichtsmaterialien mithilfe der KI, wie beispielsweise:

  1. niveaudifferenzierte Aufgaben zum gleichen Inhalt
  2. Musterlösungen
  3. vielfältige Beispiele und Alternativen
  4. Lückentexte, z.B. mit Angabe der zu verwendenden oder fehlenden Wörter
  5. Testfragen und Grammatikübungen
  6. Fantasiewelten (z.B. zur Einführung neuer Vokabeln)

Selbstverständlich sind alle Antworten als Vorschläge zu interpretieren und bedürfen einer weiteren Prüfung auf die inhaltliche Richtigkeit und die methodische Eignung.

 

KI zur Formulierung und Formatierung nutzen

Sprachmodelle können nicht nur verwendet werden, um Inhalte zusammenzufassen, umzuformulieren oder neu zu formulieren. Sie bieten ebenso die Möglichkeit Verbesserungsvorschläge bezüglich Zeichensetzung, Grammatik oder Stil zu einem gegebenen Text zu erhalten.

Einsatzmöglichkeiten finden sich nicht nur bei der Unterrichtsgestaltung, sondern auch bei administrativen Aufgaben (z.B. zur Formulierung von Elternbriefen, zur Beantwortung und dem Verfassen von E-Mails, der Erstellung von Einladungen zu Veranstaltungen).  

Auch hier ist es möglich, bestimmte Kriterien für das Ergebnis festzulegen, wie z.B. die Anzahl der Zeichen oder Wörter, die Zielgruppe, formelle oder informelle Sprache, das Beibehalten oder Ersetzen bestimmter Schlüsselwörter oder die Veränderung von Satzstrukturen. Alternativ können spezielle KI-Werkzeuge genutzt werden, die auf diese Zwecke ausgelegt sind (z.B. DeepL Write zum Verbessern von Texten).

Darüber hinaus kann ein Sprachmodell wie ChatGPT verwendet werden, um Inhalte in einer bestimmten Art und Weise zu formatieren, beispielsweise Inhalte aus einem Fließtext in eine Tabelle zu übertragen. Diese Tabelle kann dann auch in ein Excel-Blatt kopiert werden. Es bietet sich daher die Integration der KI an, um interaktive Unterrichtsmaterialien für H5P, Forms, Kahoot!, wooclap oder andere Plattformen importierbar zu machen. Hierfür ist festzulegen:

  • in welcher Art (Single- oder Multiple Choice, Zuordnung, Lückentext, Paarbildung, etc.) und
  • in welchem Format Aufgaben zu einem bestimmten Inhalt benötigt werden.

Die Anbieter der interaktiven Plattformen stellen zu diesem Zweck in der Regel Formatvorlagen zur Verfügung, die entsprechend verwendet werden können. Anschließend werden die Inhalte in die benötigte Datei (Word, Excel, u. ä.) kopiert und auf die Plattformen hochgeladen (Falck, 2023).

Empfehlungen zur richtigen Integration von KI in Schule und Unterricht

Sowohl innerhalb des Kollegiums als auch mit den Lernenden muss abgestimmt werden, wie mit dieser Technologie im Kontext der Aufgaben- und Prüfungskultur umgegangen werden soll.

Die Verlässlichkeit der vielfältigen Angebote von Software, welche bei Texten den Einsatz von KI überprüft, ist umstritten. Einer Studie zufolge nutzen bereits 50 % der befragten SchülerInnen zwischen 12 und 18 Jahren ChatGPT zu schulischen Zwecken, während nur 26 % der Eltern von deren Nutzung wussten (Impact Research, 2023). Als neue digitale Technologie ist die Integration von KI in den Unterricht jedoch notwendig (Kultusministerkonferenz, 2021). Dabei können insbesondere folgende Gründe thematisiert werden:

Ein kritischer Umgang mit KI bleibt in der Schulpraxis unerlässlich

Um kompetent handeln zu können, müssen Lernende zukünftig selbst beurteilen können, ob Inhalte und Quellen vertrauenswürdig sind. Die Urteilsbildung muss durch Analyse und Reflexion digitaler Medien erfolgen (Kultusministerkonferenz, 2016). Vor diesem Hintergrund ist es auch notwendig, den kritischen Umgang und das Thema „Fehlinformationen“ mit den Schüler:Klassen im Unterricht zu thematisieren (Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen, 2023).

Wie sind KI-gestützte Schülerleistungen einzustufen?

Durch den möglichen Einsatz von ChatGPT als Hilfsmittel für eine selbstständig zu erbringende Schülerleistung außerhalb der Unterrichtszeit ist die Authentizität der Leistung fragwürdig und mangels zuverlässiger Software schwer zu überprüfen.

Wünschenswert ist ein einheitlicher Umgang mit der Technologie im Kontext einer Aufgaben- und Prüfungskultur innerhalb der Schule und eine verbindliche Dokumentation der Ergebnisse. Dies bedeutet, dass klar festgelegt wird, welche Hilfsmittel Schülerinnen und Schüler bei Hausübungen verwenden dürfen. Das soll sicherstellen, dass die Schülerarbeit authentisch ist und fair bewertet werden kann. Alle Regelungen hinsichtlich des KI-Einsatzes für Schüler müssen klar mit ihnen kommuniziert werden.

Ein kompetenter KI Einsatz im Schulalltag bedarf der Übung

Es muss ausreichend Übungszeit (z. B. für das Schreiben ohne Hilfsmittel) gewährleistet sein, um den Kompetenzerwerb sicherstellen zu können. Hierfür ist es notwendig, die Aufgaben- und Prüfungskultur bei Verfügbarkeit der Hilfsmittel (z. B. bei Hausaufgaben) in den Blick zu nehmen, sowie Chancen und Risiken der Verwendung des Hilfsmittels mit den Schülerinnen und Schülern zu thematisieren. KI Tools wie ChatGPT sind deshalb nicht zu ignorieren oder generell zu verbieten, sondern sie sollten im Schulalltag reflektiert genutzt werden (Klicksafe, 2023).

Im Sinne einer Erziehung zur kritischen Mediennutzung ist es daher Pflicht, die Begründung der Verlässlichkeit von Quellen zu üben. Darüber hinaus muss im Unterricht mehr Wert auf die mündliche Erläuterung von Zusammenhängen gelegt werden. Auch Hausaufgaben und andere Ergebnisse, die von der KI erstellt wurden, müssen mit denen der Lernenden verglichen, reflektiert, korrigiert, bewertet und diskutiert werden.

Die Verfügbarkeit von KI für Lernende im Unterricht

Bei allen angesprochenen Möglichkeiten und Anwendungen von KI in der Schulpraxis sind stets der Datenschutz sowie etwaige Regularien der Länder zu beachten. Mitunter gibt es dabei erhebliche Unterschiede, weshalb hier kaum einheitliche Empfehlungen formuliert werden können.

Stets ist darauf zu achten, dass die Nutzung von ChatGPT ab 13 Jahren (mit Einverständnis der Eltern) erlaubt ist, die Erstellung eines Kontos jedoch erst ab 18 Jahren. Die Erstellung eines Kontos (z.B. bei openai.com) darf von keinem Lernenden eingefordert werden, und Schüler:innen, welche kein Konto haben, darf daraus kein Nachteil erwachsen (Klicksafe, 2023). 

Fazit: Künstliche Intelligenz in der Schule

Der Einsatz von KI im Unterricht bietet viele Vorteile, wie die Unterstützung bei der Unterrichtsplanung und -durchführung, die Generierung von Unterrichtsmaterialien sowie Hilfestellungen bei administrativen Aufgaben. Es ist jedoch auch zu betonen, dass KI-generierte Antworten und Texte kritisch geprüft werden müssen, um Fehlinformationen zu vermeiden. Die Integration von KI in den Unterricht erfordert eine sorgfältige Abwägung, insbesondere im Hinblick auf die Authentizität von Schülerleistungen und die Einhaltung des Datenschutzes. Dabei liegt die Notwendigkeit auf der Hand, dass sowohl Lehrkräfte als auch Schülerinnen und Schüler im kritischen Umgang mit KI Anwendungen geschult werden müssen, um deren Potenzial effektiv und verantwortungsvoll nutzen zu können.

Unser Fortbildungsangebot rund um KI in der Schulpraxis

Mit unserem Fortbildungsangebot unterstützen wir Schulleitungen sowie das gesamte Lehrerkollegium dabei, die Potenziale von KI Anwendungen bestmöglich zu nutzen. Neben der Vermittlung von Fachwissen und praktischen Kompetenzen im Umgang mit KI, stellen wir auch sicher, dass KI Anwendungen im Unterricht und in der Unterrichtsvorbereitung effektiv und verantwortungsvoll integriert werden.

 

Wenn Sie mehr über unsere KI Fortbildungen erfahren möchten, freuen wir uns auf Ihre Anfrage!

 

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Autorin: Christina Müller
Autorin: Christina Müller

Ausgebildete Lehrkraft und Calleo Dozentin

Christina Müller ist eine ausgebildete Gymnasiallehrerin mit den Fächern Mathematik und Musik. Seit 2023 ist sie als Dozentin für das Calleo Institut tätig.

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Wir unterstützen Lehrkräfte bundesweit dabei, ihren Unterricht mithilfe von erfolgsbewährten, praxisnahen Konzepten nachhaltig zu verbessern und durch den Einsatz digitaler Medien noch lernwirksamer und spannender zu gestalten.

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3 Fallstricke bei der Konzeption Ihres Medienbildungskonzepts

Drei Fallstricke bei der Konzeption Ihres Medienbildungskonzepts

Autor: Stefan von Burggraf Frieling
Autor: Stefan von Burggraf Frieling

Geschäftsführer des Calleo Instituts

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Falls Sie selbst im Leitungsteam Ihrer Schule tätig sind, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Ihnen in den vergangenen Jahren nur wenige Aufgaben so viel inhaltliche Einarbeitung, strategische Koordination und kluges Projektmanagement gefordert haben wie Ihr schuleigenes Medienbildungskonzept.
Die folgenden Fallstricke sollen Ihnen dabei helfen, häufige Fehler bei der Planung, Konzeption und Umsetzung Ihres Medienbildungskonzepts zu vermeiden und Sie dabei unterstützen, den Einsatz und die Weiterentwicklung digitaler Unterrichtsmethoden an Ihrer Schule zu erleichtern.

Ihr Medienbildungskonzept

Welche Kompetenzen sollen in jedem Fach mithilfe digitaler Medien gefördert werden und in welchen Bereichen wird bewusst auf den Einsatz von Technik verzichtet? Welche Art von Ausstattung erlaubt es, Lehrkräften langfristig, passende fachspezifische Programme in die eigene Unterrichtsgestaltung zu
implementieren und somit die Unterrichtsqualität zu steigern? Wie ermutige ich mein Kollegium dazu, sein individuelles methodisches Repertoire digital zu erweitern, ohne dass sich ein Teil der Lehrkräfte während dieses Prozesses vernachlässigt oder übergangen fühlt?

„Das sind nur einige der Fragen, die Schulleitungen im Rahmen des DigitalPakts Schule zufriedenstellend beantworten müssen,
um sowohl die erfolgreiche Beantragung der erforderlichen technischen Ausstattung als auch die pädagogische Qualitätsentwicklung des Medieneinsatzes ihres Kollegiums sicherzustellen.“

Das sind nur einige der Fragen, die Schulleitungen im Rahmen des DigitalPakts Schule zufriedenstellend beantworten müssen, um sowohl die erfolgreiche Beantragung der erforderlichen technischen Ausstattung als auch die pädagogische Qualitätsentwicklung des Medieneinsatzes ihres Kollegiums sicherzustellen. Dass deren konkrete Beantwortung im Schulalltag oft als Überforderung empfunden wird, belegen eine ganze Reihe von Zahlen eindrucksvoll:

  • 44% der deutschen Schulleiter/-innen halten ihre Lehrkräfte für pädagogisch und technisch gut genug ausgebildet, um digitale Lehrmethoden kompetent einzusetzen (vgl. Menkens 2020).
  • 70% der Lehrkräfte halten Medieneinsatz für ihren größten
    Fortbildungsbedarf
    (vgl. Sobreviela 2020. S. 2).
  • 76% der Schüler/-innen wünschen sich Schulungen zum digitalen Medieneinsatz für ihre Lehrkräfte (vgl. Hubig/Berg 2020).
  • 87% der Deutschen sehen verpflichtende jährliche Medienfortbildungen für Lehrkräfte als erforderlich (vgl. Wößmann 2017). 

Während die eben skizzierten Studienergebnisse nahelegen, dass die pädagogische Qualifizierung des Lehrpersonals im Hinblick auf gewinnbringende digitale Unterrichtskonzepte die Partizipation des gesamten Kollegiums beansprucht, verhindern strategische Fehler auf mehreren Ebenen die erfolgreiche Digitalisierung der eigenen Schule.

1. Fallstrick: Falsche Zielsetzung

Personalentwicklung, Professionalisierung, Organisationsentwicklung,
Öffentlichkeitsarbeit, Unterrichtsentwicklung – die Aufgaben eines
modernen Schulleitungsteams sind vielfältig. (vgl. Thie/Reinhardt 2018. S. 28 f.) Das Verfassen eines Medienbildungskonzepts wird daher nicht selten seitens der involvierten Lehrkräfte als Belastung wahrgenommen. Der Grundsatz des DigitalPakts, „Keine Ausstattung ohne förderungswürdiges Konzept“ lässt das Medienbildungskonzept deshalb auf den ersten Blick mitunter als Mittel zum Zweck erscheinen, bei dem die Finanzierung der gewünschten Hardware im Vordergrund steht und der konkrete pädagogische Nutzen der technischen Erneuerungen zunächst in den Hintergrund rückt. Der Umstand, dass die Vermittlung von Medienkompetenzen zwar von Seiten der Kultusministerkonferenz als Bildungsauftrag verstanden wird, allerdings die konkrete Verankerung in den meisten Lehrplänen der Bundesländer bislang ausstehen, erschwert die medienpädagogische Entwicklung in Schule zusätzlich (vgl. Berger/Wolling 2020. S. 24).  

Medienbildungskonzepte, die primär die Ausstattung mit bestimmter Hardware vorsehen und dabei die inhaltliche Passung für die jeweilige Schulform, die  individuelle Schülerklientel oder die eigenen pädagogischen Schwerpunkte vernachlässigen, laufen Gefahr:

  • nicht bewilligt oder angemessen berücksichtigt zu werden, falls die Forderungen mit einer bestimmten technischen Ausstattung nicht pädagogisch plausibel gerechtfertigt wird und infolgedessen für den Schulträger beliebig erscheint. 
  • im Falle einer entsprechenden Ausstattung seitens des Kollegiums auf Ratlosigkeit und Unverständnis zu stoßen, wenn den Lehrkräften der pädagogische Sinn der neuen Geräte nicht ersichtlich ist und medienpädagogische Verbesserungsmöglichkeiten für den eigenen Unterricht nicht erkannt werden. 
  • lediglich die technischen Rahmenbedingungen der Schule zu verändern, ohne die Unterrichtsqualität durch den durchdachten Einsatz digitaler Tools, z.B. im Hinblick auf die Lernwirksamkeit zu verbessern. 
  • Chancen für die Steigerung der Attraktivität des Schulprofils, z.B. mit einer authentischen Positionierung als digitale Schule, zu unterschätzen. 
2. Fallstrick: Fehlende Fachspezifizität

Bei der Konzeption eines professionellen Medienbildungskonzepts gilt es,
zahlreiche technische wie medienpädagogische Aspekte zu berücksichtigen. Dies bedarf nicht nur der Erfassung des aktuellen Ist-Zustands der schulischen Infrastruktur und des Kenntnisstands des Kollegiums, sondern auch die Bedarfserfassung des zukünftigen Soll-Zustands der schulischen Ausstattung, der didaktischen Zielsetzungen der Schule sowie des methodischen Repertoires ihrer Lehrkräfte. Letztere Aspekte finden dabei in der Regel im Kapitel »Fachspezifische Medienbildung« Erwähnung. Dieses widmet sich konkret der inhaltlichen Nutzung der Medien nach Fächern, Klassenstufen und Themen und exemplifiziert anschaulich die Förderung spezifischer Kompetenzen durch digitale Medien (vgl. ebd. S. 30 f. und 34). Damit dient die Übersicht einerseits dazu, den aktuellen medienpädagogischen Status der einzelnen Fächer zu erfassen und überdies zu veranschaulichen, welche digitalen Methoden bereits innerhalb des Kollegiums und der Fachgruppen standardisiert worden sind. Andererseits wird ihr eine präskriptive Funktion zuteil, indem ein Soll Zustand beschrieben wird, welche digitalen Programme mit welcher Funktion im Rahmen des jeweiligen Fachunterrichts genutzt werden sollen. Obwohl dem Kapitel »Fachspezifische Medienbildung« somit durch die inhaltliche Auseinandersetzung des gesamten Kollegiums mit konkreten Anwendungen eine Schlüsselrolle bei der digitalen Qualitätsentwicklung der Schule zukommt, wird es in der Erarbeitung des Medienbildungskonzepts oft vernachlässigt und nur oberflächlich behandelt. Der Grund hierfür ist praktischer Natur. In vielen Kollegien wird die Konzeption des Medienbildungskonzepts entweder einer medienaffinen Lehrkraft inner- oder außerhalb des Schulleitungsteams oder einer kleinen Steuergruppe zuteil.

"Warum dieses Vorgehen Nachteile mit sich bringt, ist offenkundig. Lehrkräfte sind mit den didaktischen Bedürfnissen ihrer eigenen Fächer, nicht aber mit den Vorgehensweisen und Methoden anderer Fachdisziplinen vertraut, sodass die Umsetzung durch eine oder wenige Personen mehrere Probleme nach sich zieht."

Warum dieses Vorgehen Nachteile mit sich bringt, ist offenkundig. Lehrkräfte sind mit den didaktischen Bedürfnissen ihrer eigenen Fächer, nicht aber mit den Vorgehensweisen und Methoden anderer Fachdisziplinen vertraut, sodass die Umsetzung durch eine oder wenige Personen mehrere Probleme nach sich zieht: 

  • Welche konkreten Programme Lehrkräfte der Fremdsprachen, Naturwissenschaften, Gesellschaftswissenschaften oder in den künstlerisch-musischen Bereichen zur digitalen Umsetzung ihrer Unterrichtsziele benötigen, ist eine Aufgabe, der keine einzelne Lehrkraft, sondern nur das gesamte Kollegium durch einen didaktischen Austausch angemessen gerecht werden kann.
  • Das ist insofern problematisch, da es sich beim Kapitel »Fachspezifische Medienbildung« um ein wichtiges Steuerungselement des Medienbildungskonzepts handelt, das alle Lehrkräfte eines Kollegiums direkt in ihrem fachspezifischen Unterrichtsalltag betrifft. Eine oberflächliche Auseinandersetzung hat deshalb zur Folge, dass weder kompetenzorientierte Nutzungsmöglichkeiten der technischen Ausstattung aufgezeigt werden noch das Entwicklungspotential für die unterschiedlichen Fachbereiche deutlich wird. 
  • Eine Standardisierung und Umsetzung jener digitalen Unterrichtsmethoden, die sich in den unterschiedlichen Fächern bewährt haben, wird so verhindert, da das Kollegium nicht in den didaktischen Entscheidungsprozess eingebunden und der Medieneinsatz demzufolge nicht allumfassend weiterentwickelt wird.
 
3. Fallstrick: Technische Grundlagen statt digitale Unterrichtsmethoden

Der finale Bestandteil klassischer Medienbildungskonzepte ist zu meist der Entwurf eines ganzheitlichen Konzepts zur Fort- und Weiterbildung des Kollegiums mit den neuen Geräten. Während darunter nicht selten Geräteschulungen oder die Einführung der schuleigenen Lernplattform verstanden werden, kommt die konkrete Auseinandersetzung mit didaktischen Möglichkeiten oft zu kurz. Höhere Lernwirksamkeit durch Medieneinsatz wird jedoch nicht allein durch die Anschaffung technischer Artefakte erzielt, sondern vielmehr durch die Entwicklung, Erprobung und Evaluation verschiedener pädagogischer Handlungskonzepte (vgl. Herzig 2014. S. 22). Im Mittelpunkt zeitgemäßer Medienbildungs- und Fortbildungskonzepte sollte daher nicht die technische Handhabung der Geräte, sondern insbesondere die mediendidaktische Kompetenz der Lehrperson stehen (vgl. Berger/Wolling 2020. S. 36.). 

Medieneinsatz entfaltet seine lernpsychologische Wirkung, wenn Veränderungen auf der Ebene der Unterrichtsgestaltung einsetzen und hierfür bedarf es einer professionellen Aus- und Weiterbildung aller Lehrkräfte (vgl. lewin/Smith 2019.S. 34.; vgl. Herzig 2014. S. 14.) Das gilt umso mehr, da bislang nur an wenigen deutschen Universitäten die Möglichkeit für Lehramtsstudierende besteht, (vgl. Berger/Wolling 2020. S. 24 f.) ihre Medienkompetenzen im Hinblick auf die Unterrichtsgestaltung zu verbessern und Lehrkräfte eines Kollegiums daher häufig altersunabhängig einen hohen Fortbildungsbedarf aufweisen (vgl. döring/Wolling 2018. S. 13). Wird dieses Bedürfnis nicht in Form gezielter medienpädagogischer Impulse für das ganze Kollegium adressiert, 

  • droht der Einsatz digitaler Medien seitens der Lehrkräfte lediglich dazu, als Zusatzoption für die individuelle methodische Gestaltung des Unterrichts wahrgenommen zu werden
  • entsteht der Eindruck, digitale Lehrmethoden als bloßen Ersatz gegenüber analogen Alternativen zu verstehen, ohne die lernpsychologischen und didaktischen Vorteile für die verschiedenen Anwendungsbereiche wie die Klassenführung, Erarbeitungsund Präsentationsphasen oder Wissensüberprüfungs- und Feedbackmethoden zu berücksichtigen.
  • kann Schule ihrem Bildungsauftrag in Bezug auf die Vermittlung digitaler Kompetenzen weder fächerübergreifend noch fachspezifisch gerecht werden. 
Sinnvoller Medieneinsatz in vier Schritten

Überzeugende Medienbildungskonzepte berücksichtigen nicht nur die individuellen Startvoraussetzungen eines Kollegiums. Sie gewährleisten neben der adressatengerechten technischen Ausstattung der Schule auch, dass die Wissensvermittlung durch eine lernwirksame Mediennutzung in jedem Fach zielorientiert erfolgt und stärken somit langfristig sowohl den Lernerfolg der Schülerinnen und Schüler als auch die Zufriedenheit der Lehrkräfte und die Attraktivität der Schule. Um die passgenaue Ausarbeitung des Medienbildungskonzepts und die langfristige Qualitätsentwicklung des digitalen Medieneinsatzes an Ihrer Schule sicherzustellen, empfehlen wir daher ein Vorgehen in vier Schritten:

1. Bedarfsanalyse des Ist-Zustands

Überprüfen Sie die aktuelle Medienkompetenz Ihrer Lehrkräfte mithilfe einer standardisierten und anonymisierten Umfrage, die nicht nur die schulform- und fachspezifischen Bedürfnisse der Lehrkräfte, sondern insbesondere die bereits konkret eingesetzten digitalen Lehrmethoden und deren Anwendungsbereich im Unterricht erfasst. Auf diese Weise neigen Sie als Schulleitungs- oder Medienteam nicht dazu, ihr Kollegium aufgrund der mediendidaktischen Kenntnisse zu über- oder unterschätzen und präzisieren die inhaltliche Auswahl Ihrer Fortbildungsschwerpunkte. 

2. Fortbildung des Kollegiums

Schulen Sie Ihr gesamtes Kollegium mithilfe interner sowie externer Fortbildungen und differenzieren Sie bei der Qualifizierungsmaßnahme zwischen fächerübergreifenden und fachspezifischen digitalen Lehrmethoden. So entwickeln Sie zugleich die medienpädagogische Unterrichtsgestaltung aller Lehrkräfte weiter und werden auch den spezifischen Bedürfnissen der einzelnen Fachdisziplinen gerecht. 

3. Reflexion und Standardisierung

Lassen Sie Ihre Lehrkräfte bereits während der Fortbildung und anschließend in den Fachgruppen gemeinsam anhand ihrer Erfahrungen reflektieren, welche der kennengelernten Medien den größten Mehrwert für die Unterrichtsgestaltung versprechen.

„Auf diese Weise neigen Sie als Schulleitungs- oder Medienteam nicht dazu, ihr Kollegium aufgrund der mediendidaktischen Kenntnisse zu über- oder unterschätzen und präzisieren die inhaltliche Auswahl Ihrer Fortbildungsschwerpunkte.“

Konkretisieren Sie in Ihrem Medienbildungskonzept anschließend, welche medienpädagogischen Inhalte fächerübergreifend eingeführt werden sollten und welche digitalen Lehrmethoden in welchen Fächern und Jahrgangsstufen zur Förderung bestimmter Kompetenzen implementiert werden sollen. Entscheiden Sie die Art Ihrer technischen Ausstattung so, dass die gewünschte didaktische Verfahrensweise passt.

4. Analyse und Weiterentwicklung

Legen Sie auf Basis der zuvor innerhalb des Kollegiums erfolgten fächerübergreifenden und fachspezifischen Reflexion der Fortbildungsinhalte fest, welche technische Ausstattung im Hinblick auf den aktuellen medienpädagogischen Bedarf der Lehrkräfte und die zu standardisierenden digitalen Unterrichtsmethoden geeignet erscheint. Wiederholen, dokumentieren und evaluieren Sie den Prozess in regelmäßigen Abständen, um die kontinuierliche Weiterentwicklung der medienpädagogischen Fähigkeiten des Lehrpersonals sicherzustellen.

Was Teilnehmer von unseren Lehrerfortbildungen zum Thema "Digitaler Medieneinsatz" sagen

Sehr interessante Programme, nicht nur für Fremdsprachenunterricht
„Sehr interessante Programme, die nicht nur für den Fremdsprachenunterricht nutzbar sind, sondern auch allgemein für den Unterricht! Es wurde ein großer Raum für Nachfragen geboten.“
Laura Brandt
Hansagymnasium Stralsund
Lebendiges und aktivierendes Seminar
„Das Seminar war sehr gut, lebendig und aktivierend zugleich. Auf Fragen wurde immer wieder eingegangen und diese zufriedenstellend beantwortet.“
Michael Steinmann
Missionsgymnasium Bardel
Anschauliche Wissensvermittlung
„Die Veranstaltung war sehr anschaulich, die Anwendung übersichtlich und es wurde auf alle Fragen eingegangen!“
Mareike Beisteiner
St. Ursula-Schule Hannover
Viele Anregungen für die Gestaltung meines Unterrichts
„Ich habe viele Anregungen für die Gestaltung meines Unterrichtes erhalten. Ich habe einen guten Überblick erhalten - dafür vielen Dank auch an den Dozenten, der alles so gut erklärt hat!“
Julia Haberstroh
Gymnasium Hankensbüttel
Alle Inhalte wurden verständlich erklärt
„Die Veranstaltung war sehr informativ, ich habe viele neue Anregungen für meinen Unterricht und das Arbeiten zu Hause mitgenommen. Alle Inhalte und Vorgehensweisen wurden verständlich und umfassend erklärt und beschrieben.“
- Franziska Richter
Gymnasium Julianum Helmstedt
Sehr praxisorientiert mit vielen Beispielen
„Die Veranstaltung hat mir sehr gut gefallen, weil sie sehr praxisorientiert war und man viele Beispiele an die Hand bekommen hat, wie man die neuen Medien einfach und animierend im Unterricht einsetzen kann.“
Sophia Schulz
Geschwister-Scholl-Oberschule in Bad Laer
Praxisnahe Fortbildung - authentische Referentin
„Die Fortbildung war sehr praxisnah und wir hatten eine sehr authentische Referentin - man merkt, dass sie selbst diese Programme im Unterricht einsetzt!“
Tobias Stuckenberg
Paulus Schule in Oldenburg
Interessante und kreative Tools für meinen Onlineunterricht
„Ich habe interessante und kreative Tools für den (Online-)Unterricht kennengelernt. Der Referent hat unsere Gruppe sehr gut und sympathisch durch die Programme geführt und sie nachvollziehbar erklärt. Ich bin mir sicher, dass ich die Tools in Zukunft einsetzen werde.“
Laura Reckzeh
Regionales Berufliches Bildungszentrum, Fachgymnasium Stralsund
Praxisnah, informativ und spannend
„SEHR GUT! Praxisnah, informativ, spannend, auf die Schüler- und den Unterrichtsalltag bezogen. Viele Praxisübungen, wenig Input von vorne.“
Anna Lenzner
Edith-Stein-Realschule in KöIn
Hervorrangende Betreuung
„Die Onlinefortbildung zum Distanzunterricht war hervorragend. Unsere Dozentin war sehr kompetent, freundlich und ist flexibel auf alle Bedürfnisse eingegangen.“
Claas Dornhöfer
Studienseminar Cuxhaven
Die Veranstaltung war sehr praxisnah
„Das Angebot des Calleo Instituts hat uns sehr gefallen. Für uns als Schule ist es wichtig, auch mit kleinen Veränderungen viel erreichen zu können und die Durchführung der Veranstaltung war sehr praxisnah.“
Nadine Gohrs
Schulleiterin der Oberschule Esterwegen

Info

(Autor: Stefan Burggraf von Frieling)

In der Fachzeitschrift „SchulVerwaltung spezial 2022, 26 – 29 (Ausgabe 1),
Rubrik: Aus der Praxis – Medienbildungskonzept 

Inhaltsverzeichnis

Interviewpartner: Stefan von Burggraf Frieling
Interviewpartner: Stefan von Burggraf Frieling

Geschäftsführer des Calleo Instituts

Stefan Burggraf von Frieling ist als Dozent an über 20 Universitäten tätig und ausgebildeter Gymnasiallehrer. Als Geschäftsführer des Calleo Instituts berät er Kultusministerien, Schulen und Führungskräfte in der Schullandschaft in den Bereichen Strategiemanagement, Digitalisierung & Lernpsychologie.

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Wir unterstützen Lehrkräfte bundesweit dabei, ihren Unterricht mithilfe von erfolgsbewährten, praxisnahen Konzepten nachhaltig zu verbessern und durch den Einsatz digitaler Medien noch lernwirksamer und spannender zu gestalten.

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MUTmachGeschichten – Podcast mit Ria Nolte

Podcast-Folge mit Ria Nolte und Stefan Burggraf von Frieling: Schulen digital! Doch Lehrer offline?

Autor: Stefan von Burggraf Frieling
Autor: Stefan von Burggraf Frieling

Geschäftsführer des Calleo Instituts

Inhaltsverzeichnis

In der Episode „Schulen digital! Doch Lehrer offline?“ des Podcasts MUTmachGeschichten mit RiNo spricht die Gastgeberin, Ria Nolte, mit dem Gründer und Geschäftsführer des Calleo Instituts, Stefan Burggraf von Frieling. Calleo ist ein Lehrerfortbildungsinstitut. Calleo greift mit seinen innovativen Konzepten sowohl wichtige Themen wie die Feedbackkultur im Unterricht als auch Fragen zur Unterrichtsqualität mithilfe digitaler Medien auf und vermittelt diese in praxisnahen Fortbildungen an Lehrkräfte aller Schulformen und Fächer. Das Besondere daran: In allen Calleo Fortbildungen unterrichten ausschließlich DozentInnen, die selbst als Lehrkräfte in der Schule tätig sind und es werden kostenfreie, lernwirksame Programme für die Unterrichtsgestaltung vorgestellt.

Und nun wünschen wir: Viel Spaß beim Reinhören und Lesen!

Hinweis: Zugunsten einer besseren Verständlichkeit wurden in der Leseversion Zwischenüberschriften eingefügt, einzelne Abschnitten und Exkurse geringfügig gekürzt, sprachlich angepasst oder durch weiterführende Informationen ergänzt.


Der Podcast zum Lesen

Digitalisierung ist nicht unbedingt digitaler Wandel.

Prolog: 75 Prozent aller Eltern sagen, sie haben zu wenig Zeit für ihre Schulkinder und machen sich deshalb Sorgen – doch nicht mehr lange. Denn in diesem Podcast erhalten Sie konkrete Anregungen, wie Sie endlich trotz aller Anforderungen mehr Zeit für sich und Ihre Kids haben. Ich bin Ria Nolte und los geht’s mit meinen MUTmachGeschichten. 

Ria: Manchmal wissen wir genau, was wir wissen. Manchmal wissen wir, was wir nicht wissen. Das ist dann der Moment, wo wir anfangen zu gucken, wie wir dieses Wissen erhalten können. Auch die Situation, wenn wir nicht wissen, was wir nicht wissen. Ist klar. Dann tangiert es uns nicht und es ist, als würden sich zwei Geraden im Raum aneinander vorbei bewegen. Es passiert nichts. Doch manchmal wissen wir nicht, was wir alles wissen. Und es gibt dann Situationen, in denen dieses Wissen plötzlich klar wird, in denen plötzlich Dinge aufflammen, die wir vor vielen, vielen Jahren schon einmal in einen Zusammenhang gehört haben, aber die vergraben lagen oder die wir in diesem Moment gar nicht gebraucht haben. Und ich denke, dass wir heute in einer dieser Situationen sind, in denen lange nicht genutztes Wissen plötzlich von ungeheurer Bedeutung wird. Wir sind in einer Phase der Veränderungen in allen Bereichen unseres Lebens. Ob es Schule ist, ob es Arbeit ist, ob es Gesellschaft ist, ob es Kultur, ob es Kunst ist. Alles formiert sich neu. Doch Digitalisierung ist nicht unbedingt digitaler Wandel. Das habe ich vor kurzem von einem Experten gehört, der mir die Augen geöffnet hat und diesen Experten habe ich mir natürlich sofort ans Mikrofon geholt. Und ich begrüße heute Abend ganz herzlich Stefan Burggraf von Frieling. Einen wunderschönen guten Abend!

Stefan: Schönen guten Abend Ria und vielen Dank für die Einladung! Es ist schön, heute hier zu sein.

Ria: Beginnen wir aber erst mal bei dir selbst. Du beschreibst dich als neugierig, ambitioniert und Kakaoliebhaber. Wie passt das zusammen?

Stefan: (lacht) Ich wusste nicht, dass du diese Frage nimmst, aber ja – der Kakaoliebhaber ist natürlich selbsterklärend. Ich bin von Natur aus neugierig. Das heißt: ich interessiere mich für ganz viele Bereiche, weil ich anknüpfend an dein Zitat immer das Gefühl habe: Es gibt da eine ganze Menge von Dingen, die ich noch nicht weiß. Und die erfahre ich erst, wenn ich mich über meinen Tellerrand hinaus aus meiner Komfortzone begebe und einmal schaue: „Was gibt es denn da eigentlich?“ Gleichzeitig habe ich den Anspruch, viele der neuen Ideen und Konzepte, die ich kennenlerne, in unserem Bildungsunternehmen Calleo auf einem sehr hohen Niveau umzusetzen. Vor diesem Hintergrund passen die drei Wörter, glaube ich, ganz gut zusammen.

 

Wie ist das Calleo Institut entstanden?

Ria: Du hast es gleich erwähnt. Du bist der Gründer und der Geschäftsführer des Unternehmens Calleo. Das ist ein Fortbildungsunternehmen. Könntest du dazu vielleicht ein paar Worte über die Geschichte und auch über die Entstehung dieses Unternehmen sagen und was dieses Unternehmen genau macht?

Stefan: Ja, gerne. Calleo wurde 2018 gegründet, es ist also noch ein relativ junges Unternehmen. Und es ist daraus entstanden, dass ich nach meinem Lehramtsstudium – du weißt, ich bin ursprünglich Gymnasiallehrer mit den Fächern Deutsch, Religion und Englisch – begonnen habe, an der Universität Marburg Lehraufträge zu geben in den Bereichen Lernpsychologie, Stress- und Zeitmanagement und eben auch zur digitalen Unterrichtsgestaltung.

Digitalisierung war dabei ehrlich gesagt eines der Themen, die ich anfangs gar nicht als richtigen Lerninhalt begriffen habe. Weil es für mich schon immer selbstverständlich war, digitale Medien in meiner eigenen Lehre zu verwenden. Das lag auch daran, dass es mir immer wichtig war, dass meine Studierenden meinem Unterricht gut folgen können. Du kennst vielleicht auch diese Situation: Du unterrichtest eine Lerneinheit mit deiner Klasse und am Ende fragst du die SchülerInnen: „Habt ihr das alle verstanden?“ Und die nicken alle nett. Und stellst du in der nächsten Stunde fest, dass ein Teil deiner Klasse die Inhalte gar nicht verstanden hat, aber sich nicht getraut hat, nachzufragen. In diesen Momenten  habe ich Feedback-Programme für mich als sehr, sehr wertvoll für meine Lehre begriffen. 

 

Calleo-Team Bild 2
Calleo ist ein 2018 gegründetes Fortbildungsinstitut, das jährlich hunderte Kollegien aller Schulformen im deutschsprachigen Raum mithilfe von praxisnahen Fortbildungen schult.

Auf diese Weise hat sich das Thema Digitaler Medieneinsatz im Unterricht nach und nach zu einem unserer Schwerpunkte beim Calleo Institut entwickelt. Indem digitale Medien in meinen Lehraufträgen, die ich zwischenzeitlich an etwa 20 Universitäten und Hochschulen innehatte, ein zentraler Bestandteil war und irgendwann die ersten staatlichen Lehrerfortbildungszentren und Kultusministerien gefragt haben: „Sie sind doch auch Lehrer und wir haben hier eine ganze Menge von Lehrkräften, die gerne lernen möchten, wie sie besser digital unterrichten können.” Vor diesem Hintergrund sind damals die ersten Workshops und mit ihnen das Calleo Institut entstanden. Heutzutage sind wir mit mehr als 50 Dozentinnen und Dozenten deutschlandweit eines der größten Fortbildungsinstitute und das einzige in dieser Größe, das auch wirklich nur Lehrkräfte als Dozentinnen und Dozenten beschäftigt.

 

Was bedeutet Feedbackkultur im Unterricht?

Ria: Das finde ich sehr interessant. Ich habe mir natürlich eure Seite angeschaut. Du hattest gerade von diesem Feedback-Programm gesprochen. Was genau bedeutet für euch Feedback?

Stefan: Feedback wird bei Calleo auf ganz unterschiedliche Art und Weise und auf mehreren Ebenen implementiert. Ich versuche das einmal herunterzubrechen. In meinem eigenen Unterricht und in meinen Seminaren verwende ich als Lehrkraft Feedback-Programme, um am Ende der Unterrichtseinheit meine SchülerInnen zu fragen: „Hast du das eigentlich verstanden? Welche Rückfragen hast du noch zum Thema?“ Das dabei erhobene Feedback hilft mir einzuschätzen, welchen Wissensstand jede(r) einzelne in meiner Klasse aktuell erreicht hat und meine eigene Wissensvermittlung so präzise auf meine Gruppe anzupassen und binnendifferenziert zu unterrichten. 

Feedback hilft mir aber auch dabei, die Qualität meiner Wissensvermittlung messbar zu machen. Und das ist etwas, das heutzutage glücklicherweise eine immer größere Rolle spielt. Lehrkräfte haben heute die Möglichkeit, die Qualität ihrer Wissensvermittlung selbst auszuwerten: „Wie gut habe ich diesen Unterrichtsgegenstand gerade vermittelt? Wie viel Prozent meiner SchülerInnen haben das eine und wie viele das andere Thema verstanden? Und wie kann ich diese Themen für meine SchülerInnen zukünftig möglicherweise selbst noch anschaulicher und lernwirksamer vermitteln? 

Wie wichtig ist Feedback für eure Fortbildungen?

Stefan: Eine weitere Ebene von Feedback betrifft unsere Fortbildungen bei Calleo und die Ausbildung unserer DozentInnen. Lehrkräften, die bei Calleo mit ihrer Fortbildungstätigkeit beginnen, lernen in ihrer DozentInnen-Ausbildung als erstes, dass wir Fehler nicht als ein Tadel begreifen – also nicht als etwas, das wir vermeiden möchten. Im Gegenteil: Wir wollen möglichst schnell viele Fehler machen, um einerseits sehr viel aus diesen Fehlern zu lernen und diese Fehler andererseits als Institut zukünftig auszuschließen. Und dafür ist Feedback unerlässlich. 

Das bedeutet für mich persönlich als Dozent zum Beispiel, dass ich bestimmte Inhalte im Laufe der vergangenen Jahre sicher schon hunderte Male vermittelt habe – und ich mir ich am Ende der Fortbildung dennoch jedes Mal von allen TeilnehmerInnen ein komplett anonymisiertes Feedback durch unsere Evaluation einhole. „Wie gut bewerte ich das Seminar auf einer Skala von 1 bis 5? Was kann der Dozent didaktisch und methodisch verbessern? Was kann Calleo als Institut in Zukunft noch besser machen und welche Vorgehensweisen sollten wir beibehalten?“ Diesen Fragen stelle ich mich auch noch nach 500 Fortbildungen, weil mir dieses Feedback wichtig ist und ich als Lehrperson daran wachsen kann. Und: durch das Feedback können sich alle DozentInnen von Calleo verbessern, weil wir unsere Konzepte kontinuierlich weiterentwickeln. 

 

Ich bin wahnsinnig stolz auf unser Team. Du weißt, Lehrerinnen und Lehrer sind nicht unbedingt die einfachste Klientel, die man sich aussuchen kann (Ria und Stefan lachen). Trotzdem haben wir bei Calleo so viele tolle Menschen, die jeden einzelnen Tag selbst unterrichten und die Lust haben, ihr Wissen an Lehrkräfte weiterzugeben. Calleo heißt ja wörtlich, „Wissen in die Praxis übertragen“. Eine andere Übersetzung des Lateinischen heißt soviel wie „ein dickes Fell haben“. Ich denke, beides trifft zu, denn das brauchst du, wenn du bei Calleo tätig bist (lacht). An Feedback wachsen aber nicht nur unsere Dozenten, sondern auch Calleo selbst. Das bedeutet, dass unsere Dozenten uns ebenso am Ende der Veranstaltung ein Feedback geben und mir Hinweise geben, wie wir sie noch besser unterstützen können. Das sind einige Aspekte unserer Feedbackkultur.

 

"Wir benötigen eine neue Fehlerkultur" - was meinst du damit?

Ria: Es war ja viele Jahre in der Schule so, dass man diesen typischen Weg des Lernens überhaupt nicht machen durfte, dieses Trial and Error, dieses Fehler und Irrtum. Ich glaube, wir kommen jetzt langsam wieder dahin zurück, indem wir sagen: „Leute, probiert erst mal etwas und dann schaut einmal, ob ihr diese Lösung habt, die da eigentlich im Lehrbuch steht. Und dann geht rückwärts und prüft, wo eure Fehler waren. Denn Fehler machen ist aus meiner Perspektive eine ganz, ganz wichtige Quelle des Lernens oder eine der wichtigsten Quellen des Lernens. Und du hast, deshalb musste ich vorhin noch so schmunzeln, mir ja so eine Anekdote mit an die Hand gegeben, die ich kurioserweise unmittelbar, nachdem du mir das gesagt hattest, von jemand völlig anderen in ganz kurzer Form genauso formuliert bekommen habe. Also vielleicht möchtest du die Anekdote mal kurz sagen. Ich fand sie hochinteressant und das drückt genau diese Feedbackkultur aus.

Stefan: Ja, gerne. In der Anekdote geht es um Thomas J. Watson, den ehemaligen Geschäftsführer von IBM, der eine sehr bekannte Persönlichkeit im 20. Jahrhundert war. Er hatte damals ein sehr großes Team und es gab dort einen jungen Mitarbeiter, der schon früh die Verantwortung für ein wirklich großes Projekt übernommen hatte. Ein substanzieller Fehler, der ihm bei seiner Arbeit unterlaufen ist, hat das Unternehmen damals wohl 600.000 Dollar gekostet. Denken wir uns kurz in diesen Mitarbeiter hinein, der am nächsten Tag in das oberste Stockwerk in das Chefbüro zitiert worden ist. Die Türen öffnen sich und er tritt Herrn Watson hochnervös gegenüber. Er erwartet selbstverständlich jeden Moment seine Kündigung und wendet sich deshalb an seinen Herrn Watson: „Ja, mir ist klar, dass Sie mich jetzt kündigen werden“. Herr Watson unterbricht ihn aber und antwortet „Ich werde nichts dergleichen tun. Ich habe schließlich gerade 600.000 Dollar in Ihre Ausbildung investiert.”

Auf eine ähnliche Weise ist übrigens auch unser digitales Ausbildungssystem bei Calleo entstanden. Unser Schulungssystem für DozentInnen enthält Hinweise, wie wir in Fortbildungen kommunizieren, wie sich das Lernklima der Gruppe verbessern lässt, wie welche Programme am besten vermittelt werden, oder was es als DozentIn zu vermeiden gilt. Der Gedanke dabei war, all das in hunderten Fortbildungen erlernte Wissen weiterzugeben, um neuen DozentInnen vergangene Fehler oder ineffektive Vorgehensweise von vornherein zu ersparen. Das Ziel ist es, dass unsere DozentInnen bereits bei ihrer ersten Fortbildung auf einem sehr, sehr hohen Vermittlungsniveau beginnen. Und das Feedback unserer DozentInnen hat uns in den letzten Jahren dabei geholfen, unser Schulungssystem immer weiter zu verbessern.

Welche Fähigkeiten benötigt man als Calleo DozentIn?

Ria: Du hast gesagt, vielleicht könnte man bei euch DozentIn werden. Wie kommt man dazu? Wird man angesprochen oder kann man sich dort anmelden bei euch? Wie geht das?

Stefan: Das ist sehr, sehr unterschiedlich. Wir suchen grundsätzlich immer fähige Dozentinnen und Dozenten (lacht). Zunächst sollte man definitiv Lehrkraft sein. Und das bitte nicht falsch verstehen. Ich denke, es gibt fantastische Lehrkräfte da draußen, die beispielsweise Quereinsteiger sind. Genauso wie nicht jeder, der ein Staatsexamen oder ein Masterstudium absolviert hat, automatisch perfekten Unterricht gibt. Aber für unsere Fortbildungen ist es wichtig, die methodischen und didaktischen Bedürfnisse von Lehrkräften zu kennen. Und diese können am besten von Menschen verstanden werden, die selbst jeden einzelnen Tag ihre eigenen Klassen unterrichten.

Wenn ich beispielsweise selbst Informatiker bin, bin ich wahrscheinlich sehr medienaffin, aber es wird mir viel schwerer fallen, ein Programm für den Unterricht so zu vermitteln, dass den TeilnehmerInnen nicht nur die Merkmale oder die technische Bedienung, sondern vor allem der Mehrwert für den Unterricht vermittelt wird. Wenn unsere FortbildungsteilnehmerInnen während beispielsweise fragen: „Theresa, wie verwendest du dieses Programm eigentlich?“ – dann kann unsere Dozentin darüber sprechen, wie sie es bereits für Unterrichtseinstiege oder Sicherungsphasen verwendet hat. Welche Vorteile des Programms für sie als Lehrkraft attraktiv sind. Das ist während einer Fortbildung einfach sehr überzeugend, auch weil die Vorstellung so transparent ist und jede Lehrkraft am Ende selbst entscheiden kann: „Ist das Programm etwas für mich oder nicht?“ Digitale Medien sollten den Unterricht – um auf dein Zitat zurückzukommen – wirklich bereichern. Digitalisierung ist nicht gleichbedeutend mit digitalem Wandel. Unserer Erfahrung findet in Schulen leider oft ein bloßes Ersetzen jener Vorgehensweisen statt, die zuvor analog waren. Ich denke, da entgeht einem ganz viel.

Wie digitalisiert man den Unterricht?

RiaCalleo unterstützt Schulen dabei, die Unterrichtsqualität mit praxisnahen und innovativen Fortbildungskonzepten sowie dem Einsatz digitaler Medien nachhaltig zu verbessern. Das ist das, was bei euch so als große Überschrift steht. Deshalb habe ich das jetzt auch ein bisschen abgelesen und dabei muss ich immer davon ausgehen, dass so viele sagen „Ja, wir können ja nicht digital arbeiten. Wir haben ja noch nicht die Materialien dazu. Wir bräuchten ja alle ein iPad und alle einen Computer und alles dies und jenes.”

Es ist aber aus meiner Perspektive ein falsches Herangehen, denn wir haben alle irgendwelche digitalen Medien, mit denen wir arbeiten. Durch die digitalen Medien gibt es die Möglichkeit, dass bestimmte Räume sich schließen, dass bestimmte Räume sich erweitern und dass andere Räume aufgemacht werden. Das bedeutet also nicht austauschen, sondern in die Zukunft denken. Den Unterricht organisieren. Wie siehst du das? Und welche Möglichkeiten habt ihr da schon den Schulen eröffnet? Das würde mich jetzt ganz dolle interessieren.

Digitalisierung darf kein einfaches Ersetzen herkömmlicher Unterrichtsmethoden sein.

Stefan: Ich denke, Digitalisierung darf kein einfaches Ersetzen herkömmlicher Unterrichtsmethoden sein. Du kennst vielleicht das mittlerweile sehr bekannte SAMR-Modell von [Ruben] Puentedura, das vier Stufen skizziert, auf denen sich Medien im Unterrichtsalltag implementieren lassen. Die erste Stufe kann dabei meines Erachtens vernachlässigt werden: das reine Ersetzen. Ein typisches Beispiel hierfür ist eine Lehrkraft, die zum Beispiel eine interaktive Tafel verwendet, diese aber als ganz normale Tafel verwendet. Sie erstellt darauf ein Tafelbild, wischt es nach der Stunde mit dem digitalen Schwamm wieder weg und wenn sie das Tafelbild in der nächsten Woche wieder benötigt, dann schreibt sie es erneut an. 

Du magst jetzt schmunzeln, weil du denkst: „Moment, das interaktive Tafelbild kann ich mir noch abspeichern.” Und das stimmt. Aber ganz viele Lehrkräfte an Schulen wissen nicht genau, welche Funktionen interaktive Tafeln eigentlich funktionieren besitzen. Und das ist auch nicht verwunderlich. Sie sind manchmal überhaupt nicht intuitiv konzipiert. Aber diese Situation ist ein einfaches Beispiel dafür, dass Medien manchmal vorhandene Möglichkeiten ersetzen, aber den Unterricht nicht zwangsläufig verbessern. Unterricht verbessert sich nicht, indem wir ihn digitalisieren, sondern einen größeren Mehrwert ermöglichen. 

 

Auf Stufe 2 kann dieser Mehrwert schon darin bestehen, dass ich als Lehrkraft eine deutliche Arbeitserleichterung oder eine Zeitersparnis habe. Wenn ich Tafelbilder beispielsweise nicht mehrfach aufschreiben muss oder im Englischunterricht mithilfe einer App eine Vokabel sowohl in britischer als auch amerikanischer Aussprache vorlesen lassen kann, ohne zwangsläufig beide Dialekte perfekt zu beherrschen. Ich kann mir das gesuchte Wort online direkt in mehreren Verwendungskontexten anzeigen lassen zusammen mit passenden Referenzbeispielen aus der Literatur. Versteh mich bitte nicht falsch: dieser eben beschriebene Mehrwert ändert den Unterricht noch nicht gänzlich. Wir sind immer noch relativ nah dran an dem Kassettenrecorder aus den 90er Jahren (beide lachen). Trotzdem bietet mir die Technik hier eine Arbeitserleichterung und das sieht jeder auf den ersten Blick eigentlich sehr schnell. 

Wann ist Medieneinsatz ein echter Mehrwert?

Spannend wird das SAMR-Modell meines Erachtens auf den Stufen 3 und 4, weil dieses kein reines Ersetzen, sondern eine tatsächliche Veränderung des Unterrichtens mit sich bringen. Auf diesen Ebenen beginnen Lehrkräfte meistens damit, sich bestimmte Fragen zu stellen. Zum Beispiel: „Welche methodischen Zugänge ermöglichen mir digitale Medien, die ohne sie nicht denkbar gewesen wären?“ Der Mehrwert digitaler Unterrichtsmethoden ist kontextabhängig. Das bedeutet, Unterricht kann sogar schlechter werden, wenn digitale Medien undifferenziert verwendet werden. Die Frage nach dem Mehrwert ist deshalb zentral für den Einsatz neuer Technik.

Einblick in das 2006 entwickelte SAMR-Modell nach Ruben Puentedura zur Reflexion, Analyse und Implementierung digitaler Medien in den Schulunterricht.

Ein einfaches Beispiel hierfür sind digitale Lernplakate, die gegenüber konventionellen eine ganze Reihe von Vorteilen bieten. Während bei konventionellen Plakaten für Lehrkräfte oft die Gefahr besteht, dass Texte von Wikipedia und anderen Ressourcen kopiert und eingesetzt werden, ermöglichen digitale Lernplakate den Einsatz von Sprachaufnahmen oder kurzen Erklärvideosequenzen. Das ist lernpsychologisch für das Erinnern der Lerninhalte einerseits wesentlich effektiver, weil die SchülerInnen Sachverhalte in eigenen Worten erklären und dabei selbst besser verstehen. Andererseits kann ich in bestimmten Fächern durch Sprach- und Videoaufzeichnungen weitere Kompetenzen überprüfen, ob z.B. das naturwissenschaftliche Experiment geglückt ist oder die fremdsprachliche Aussprache der SchülerInnen in ihrem Interview richtig ist.

Auf Stufe 4 treten übrigens oft Veränderungen auf, die das klassische Unterrichten selbst auf den Kopf stellen, beispielsweise das sog. flipped classroom model, also der umgedrehte Unterricht. Überspitzt gesagt, würde ein Deutschlehrer auf Stufe 4 fragen: „Warum sollte ich Jahr für Jahr in jeder neunten Klasse das Dramendreieck erklären? Bestimmte Themen sind in allen Fächern nicht sonderlich komplex, beispielsweise Grammatikinhalte in den Fremdsprachen oder der Satz des Pythagoras in Mathematik (beide lachen). Dennoch vermitteln wir sie als Lehrkräfte immer in Form einer Wissensvermittlungsphase während des Unterrichts, manchmal sogar ein Thema mehrere Male in einem Schuljahr oder über mehrere Jahrgänge. Die Fragen und Verständnisprobleme treten bei den SchülerInnen aber oft nicht in den Wissensvermittlungs-, sondern den Übungsphasen auf. Diese finden allerdings nicht selten in Form von Hausaufgaben ohne die helfende Lehrkraft statt oder werden aufgrund der zeitlich umfangreichen Wissensvermittlungsphase stark gekürzt. Umgedrehter Unterricht fragt an dieser Stelle sinngemäß: „Warum können wir diese inhaltlich identischen Wissensvermittlungsphasen nicht in Form leicht verständlicher Erklärvideosequenzen aufnehmen und sie unserer Klasse zur Vorbereitung auf den Unterricht bereitstellen? Dann hätten wir als Lehrkräfte während des Unterrichts viel mehr Zeit für die lernpsychologisch ohnehin entscheidenden Übungsphasen und können auch inhaltlich wesentlich tiefer in das Thema einsteigen. Dieses Modell gilt selbstverständlich nicht für alle Themen oder Bereiche des Lernens, auch weil es etwa ein Gegenmodell zum entdeckenden Lernen darstellt. Das bedeutet: auch hier ermöglicht die Digitalisierung von Unterricht nur dann einen Mehrwert in der Schullandschaft, wenn sie gezielt eingesetzt wird.

Ria: Übrigens im Zusammenhang mit dem Satz des Pythagoras. Ich sage bei der Einführung des pythagoreischen Tripels immer: „Damit habe ich schon tapeziert und gefließt.“ Ich denke, diese Praxissituationen sind wichtig. Und wenn ein Schüler das Thema im Lehrbuch noch nicht ganz verstanden hat, sage ich ihm: „Hol dir eine zweite Meinung ein.“ Ich habe ja auch schon eine Folge mit Lehrer Schmidt gemacht, der diese tollen Mathematik Videos macht. Meine Schüler dürfen in diesen Situationen ihr Handy nehmen – obwohl in der Schule das Handy normalerweise verboten ist – und das ganze bei Lehrer Schmidt noch einmal nachhorchen. Das ist natürlich die erste oder zweite Stufe und nicht die dritte und vierte Stufe. Aber es ist für mich schon faszinierend zu hören, in manchen Situationen, bin ich schon auf diesem Wege, aber in manchen Situationen benutze ich auch das Whiteboard noch mit Stiften.

Wie begegnest du skeptischen Lehrkräften?

Stefan: Meine letzte Fortbildung war einer netten kleinen Grundschule. Und das häufigste Argument an Grundschulen ist seitens der Bedenkenträger oft: „Müssen wir denn alles digitalisieren?“ Und diese Angst hemmt die Lehrkräfte oft dabei, sich dem Thema Medieneinsatz unvoreingenommen zu nähern. Deswegen ist mir ganz wichtig, am Anfang zu kommunizieren: Es geht nicht darum, alle Prozesse des Unterrichts zu digitalisieren. Damit können wir SchülerInnen manchmal sogar schaden. Eine Gymnasiallehrerin in einer fünften Klasse hat mir beispielsweise einmal gesagt: „Du Stefan, ich habe hier Schüler bekommen aus einer total digitalisierten Grundschule. Die können mit den Tablets super arbeiten. Sie können Fotos damit machen, sie können Farbfilter einstellen und noch vieles mehr. Aber wenn du ihnen eine Schere in die Hand gibst, dann sieht es düster aus.” Deshalb ist es ganz wichtig, dass wir andere Kulturkompetenzen nicht vernachlässigen und auch Fähigkeiten wie die Motorik oder das freie Sprechen üben. 

Trotzdem gibt es viele Bereiche, in denen digitale Medien einen Mehrwert mit sich bringen, der auch diese Fähigkeiten noch besser unterstützt. In Skandinavien ist es zum Beispiel anders als in vielen deutschen Grundschulen normal, auch Schreibfertigkeiten der SchülerInnen mit einem Tablet zu unterstützen. Weil bestimmte Programme, mit denen Buchstaben mit dem Finger nachgezeichnet werden sollen, die Motorik gezielter und lernwirksamer schulen als ein Arbeitsblatt – indem sie etwa ein spezifisches Feedback in Echtzeit geben können, wo der Buchstabe nicht akkurat geschrieben worden ist und genau diesen Buchstaben häufiger wiederholen lassen. Natürlich muss ich als Lehrkraft zunächst für die Existenz derartiger Programme und deren Lernwirksamkeit sensibilisiert werden – und da sind wir in Deutschland, was die Digitalisierung als Gesamtprozess, aber auch die Ausbildung der Lehrkräfte angeht, aktuell sehr schlecht aufgestellt.

 

Du kennst bestimmte auch die Sonderauswertung der Pisa-Studie, in der 78 Länder während des ersten Lockdowns im Hinblick auf die digitale Kompetenz der Lehrkräfte verglichen worden sind. Deutschland belegt in dieser Selbsteinschätzung leider Platz 76 von 78. Und ich glaube das liegt auch daran, dass hierzulange Digitalisierung oft falsch verstanden wird, entweder als Irrglaube, man müsse alles digitalisieren, oder dass sie als methodische Spielerei missverstanden wird. Um dieses Missverständnis einmal direkt zu adressieren: Wenn ein Medium im Unterricht eine Spielerei darstellt, wenn ich damit also keinen Lerngewinn oder Vorteil gegenüber analogen Medien erzielen kann, dann sollte ich es nicht verwenden. 

In unseren Workshops arbeiten wir an dieser Stelle häufig mit dem Vergleich zu einem Handwerker. Ein Handwerker, beispielsweise ein Tischler, würde nie auf die Idee kommen, einen Hammer in die Hand zu nehmen und dann zu fragen: „Was mache ich jetzt damit?“ Der Hammer ist für ihn nützlich, wenn er einen Nagel ins Holz schlagen möchte, aber unsinnig, wenn er ein Maßband benötigt. Genau das passiert im Unterricht aber oft im Hinblick auf die Digitalisierung: Lehrkräfte verwenden ein digitales Medium – ohne ein konkretes Ziel damit zu verfolgen. Programme zur Wissensüberprüfung eignen sich beispielsweise hervorragend, um kontinuierlich den Leistungsstand der Klasse zu evaluieren und darauf aufbauend die Schwachen stärker fördern und die Starken fordern. Dennoch werden sie seitens eines Kollegiums oft methodisch missverstanden – etwa als Belohnung in der Stunde vor den Ferien verwendet oder als Quiz zwischendurch, um die Motivation zu steigern. In unseren Seminaren versuchen wir deshalb, sehr praxisnah an den Medien zu arbeiten und deren Lernwirksamkeit oder Arbeitserleichterung direkt während der Fortbildung erfahrbar zu machen und den jeweiligen Mehrwert im didaktischen Kontext zu besprechen.

Ria: Ich habe dich jetzt so verstanden, dass wir neue Medien auch benutzen, um den Erkennungseffekt zu schulen, um Systematisierung und Analysemöglichkeiten zu schulen und dann vielleicht sogar neue Möglichkeiten zu finden. Heute habe ich im Unterricht, weil es eben diese politische Situation gerade gibt und die Schüler der Meinung waren, sie müssten irgendetwas tun, den Schülern gesagt: „Machen wir ein Plakat und stellen es ins Internet.“ Und dann habe ich das Programm Canva angeboten und dieses Programm kannten die Schüler nicht. Aber das Faszinierende daran war, dass einige Schüler es sehr, sehr schnell sogar mit dem Handybildschirm Canva bedienen konnten. Ich musste ihnen nichts erklären, ich habe ihnen nur dieses Programm vorgegeben und sie haben ein ganz tolles Plakat entwickelt, das inszwischen online ist, viral geht und ausdrückt, dass wir in Frieden leben wollen. Das ist ein Mittel zum Zweck, für etwas ganz Neues, ganz Tolles – wäre das nicht auch ein Beispiel?

Stefan: Das ist ein tolles Beispiel. Und Canva ist eines dieser großartige Programme für den Unterricht. Ich kann als Lehrkraft, beispielsweise im Kunstunterricht, wunderbar sehen, was die SchülerInnen erstellen und kann ihnen in Echtzeit Feedback geben – sowohl im Präsenz- als auch im Distanzunterricht. 

Warum wir ein neues Lehrerbild brauchen

Stefan: Wir müssen in Zukunft über ein völlig neues Lehrerbild oder ein Lehrerinnenbild nachdenken. Und das betrifft meines Erachtens insbesondere die Fehlerkultur im Unterricht. In unseren Fortbildungen lernen wir beispielsweise oft Lehrkräfte kennen, die Medien zunächst pauschal als Spielerei oder zu oberflächlich abtun. Fachlich ist diese Einschätzung natürlich falsch, aber oft sind diese vermeintlichen Argumente gar nicht der Grund, warum Medien bisher nicht verwendet worden sind. Oft ist die Sorge vor Unsicherheit für die Lehrkräfte entscheidend – und die liegt in der Regel in einem unrealistischen, unzeitgemäßen LehrerInnenbild begründet.

Ich versuche, dir einmal ein Beispiel zu geben. Einige der Lehraufträge, die ich an Universitäten oder Hochschulen in der Vergangenheit innehatte, oder immer noch verfolge, führe ich an der Hochschule Hannover zum Thema Lernpsychologie durch. In diesem fachübergreifenden Seminar können sich interessierte Studierende aller Fachrichtungen anmelden und manchmal finden sich darunter technisch sehr versierte StudentInnen, z.B. InformatikerInnen. Die sind zwar nicht mediendidaktisch ausgebildet, wohl aber betriebssystemtechnisch und aufgrund ihres Studiengangs bringen sie ganz viele Kenntnisse mit. Einmal hatten mein Laptop zwei Minuten vor Seminarbeginn einen Totalausfall für kurze Zeit hat nichts mehr funktioniert.

Ria: Da fängt man als Lehrkraft oft an zu schwitzen (lacht)

Stefan: Früher wäre das mir sicher genauso ergangen. Heute begreife ich mich in meiner Rolle vor allem als Lehrperson. Das heißt, ich bin im Klassenzimmer der Experte für mein Fach und mein Unterrichtsthema – aber doch nicht Experte für alles. Deshalb ist es für mich in derartigen Situationen vollkommen in Ordnung, meine TeilnehmerInnen oder SchülerInnen um Rat zu bitten. Also habe ich in die Runde gefragt: „Wer von euch studiert Informatik?“ Fünf von zwanzig Studierenden haben sich gemeldet. „Super, kann mir jemand von euch kurz helfen?“ Und wenige Minuten später sage ich: „Wunderbar. Danke, dass du mir da geholfen hast, Torben“ und Torben antwortet: „Na klar, sagen Sie einfach Bescheid, wenn Sie mit dem Gerät Hilfe brauchen“ – und dann lachen wir beide. Meiner Erfahrung nach freuen sich TeilnehmerInnen, Studierende und SchülerInnen gleichermaßen, ihrer Lehrkraft auch einmal helfen bzw. einen Sachverhalt erklären oder einen Trick verraten zu können. Ich denke, diese Art von Transparenz ist auch wichtig für meine Klasse. Damit deutlich wird, dass ich als Mensch nie zu 100% perfekt bin, sondern genau wie jede(r) Schüler(in) Stärken und Schwächen besitze – diese vermeintlichen Schwächen machen uns im Unterricht authentisch und erleichtern zugleich eine Kommunikation auf Augenhöhe zwischen Lehrkraft und Klasse. Ich möchte, dass meine SchülerInnen wissen, dass es im Unterricht, im Privatleben genauso wie später während der Ausbildung oder im Beruf ganz natürlich ist, andere um Hilfe zu bitten und sich neues Wissen Schritt für Schritt anzueignen und sich weiterzuentwickeln.

Lehrkräfte, die beim Einsatz von neuen Medien zögern, sorgen sich sehr oft darum, dass am Anfang etwas nicht funktionieren könne. Sinngemäß ist der Gedankengang folgender: „Ich möchte als Lehrkraft eine gewisse Sicherheit ausstrahlen und wenn ich mit einem ganz neuen Medium arbeite, wirke ich womöglich unsicher und ich bin dann angreifbar. Was, wenn die SchülerInnen am Ende mehr wissen als ich?“ Meine Antwort an diese Lehrkräfte lautet: „Ja natürlich werden die Schüler über dieses Medium mehr wissen als du, wenn sie selbst damit häufiger arbeiten. Das ändert aber nichts an deiner Expertenrolle für dein Unterrichtsfach. daran, dass du als ExpertIn für dein Fach. Du verwendest das Medium schließlich nicht, weil du deine technische Kompetenz zeigen möchtest, sondern weil es für deine Wissensvermittlung einen Mehrwert hat – das sollte doch unser Anspruch sein.“ 

Und jetzt mal unter uns: Ich vermittle Schülern jeden einzelnen Tag, dass es wichtig ist, neue Inhalte zu lernen, dass sie fürs Leben lernen und bin dann als Lehrkraft selbst nicht bereit, mich in ein neues Medium einzuarbeiten? Dann stimmt etwas nicht im deutschen Schulsystem und deshalb brauchen wir ein neues, zeitgemäßes LehrerInnenbild.

Ria: Du sprichst mir da total aus dem Herzen Stefan. Vor einigen Monaten habe ich einen total faszinierenden Begriff in dem Zusammenhang für mich entdeckt. Und den möchte ich gerne in die Schulen tragen: Reverse Mentoring. Das heißt, ich bin als Lehrkraft sowohl Mentor als auch Menti und mein Menti ist auch mein Mentor. Das hat etwas mit einer ungeheuren Wertschätzung der Person mir gegenüber zu tun und es hebelt dieses Hierarchiedenken in der Schule aus. Und ich merke das jeden Tag aufs Neue, dass genau das mein Geheimnis ist, warum ich so gut oder in einer besonderen Art und Weise mit den Schülern kommunizieren kann. Sie sehen auf diese Weise, dass ich kritikfähig bin und dass ich Kritik annehmen kann. 

Natürlich mache auch ich gelegentlich Fehler in einer Situation, wenn ich emotional reagiere, weil ich den Schülern mitteilen will, dass mir bestimmte Dinge nicht gefallen oder dass ich mit bestimmten Dingen nicht einverstanden bin. In diesen Situationen sage ich im Nachhinein „Stimmt Leute, das war ein falscher Zungenschlag“ oder „Ich habe das nicht ganz richtig verstanden, das tut mir leid”, „Das nächste Mal machen wir es gemeinsam anders”. Und dann sind viele Schüler oft sehr glücklich darüber, weil sie lediglich gerne ihre Meinung kundtun wollten, aber gar keine Auseinandersetzung mit der Lehrkraft im Sinn hatten.

Schüler können schließlich wirklich bestimmte Dinge besser als ich. Warum sollte ich ihnen dann nicht sagen: „Komm, hilf mir einmal“ oder „Zeig es mir mal bitte“? Wir machen alle unsere Erfahrungen mit neuen Medien und das schafft zugleich die Möglichkeit, dieses neue Medium in unser Leben zu integrieren. Jeder hat seine besonderen Fähigkeiten und Kompetenzen und wir lernen gerade bei diesem Thema voneinander. 

Ich sage auch immer, dass sowohl die Schüler als auch ich mit bestimmten Zielen in den Unterricht kommen. Mein ist der Satz des Pythagoras – euer Ziel womöglich, während des Mathematikunterrichts die Physikhausaufgabe zu erledigen, weil ihr sie vergessen habt. Und dann treffen wir uns in der Mitte. Wenn ich es schaffe, mein Ziel zu erreichen und ihr dem Unterricht folgt, dann habt ihr am Ende vielleicht noch die Zeit, die Physikhausaufgabe in den letzten fünf Minuten fertigzustellen. Reverse Mentoring – der Begriff stammt übrigens von Anastasia Barner – ist für mich eine neue Art und Weise des Arbeitens miteinander und auf Augenhöhe in der Schule.

Stefan: Ja, das ist eine Metapher für das, was wir ja auch schon zum Feedback besprochen haben. Wenn ich mir als Lehrkraft ein Feedback von meiner Klasse zu meinem Unterricht einhole, dann befinde ich mich ja bereits auf Augenhöhe mit den SchülerInnen. Dann weiß ich, dass ich auch als Lehrkraft nicht jede Stunde perfekt unterrichte und ich mich auch weiterentwickeln kann.

Ria: Ja, wir sind fast am Ende unseres Interviews angelangt. Wir reden schon viel zu lange und es wird eine lange Episode, glaube ich. (beide lachen) Ich gebe meinen Zuhörern am Ende immer die Möglichkeit, von meinem Interviewpartner drei wichtige Tipps, Ideen oder Vorschläge zu bekommen, die sie schnell umsetzen können. Hast du etwas, dass du Eltern, Kindern oder Lehrkräften eventuell mitgeben kannst, um die Digitalisierung in ihrem eigenen Leben und Unterricht noch besser umzusetzen?

Stefan: Etwas, dass ich Schulleitungen gerne mitgeben würde, ist der Impuls, offen für Weiterentwicklung zu sein: „Wie kann ich die Schul- und Unterrichtsqualität an meiner Schule deutlich verbessern?” Vielen Schulleitungen ist dies unserer Erfahrung nicht bewusst, weil sie den Bedarf ihres Kollegiums noch nicht kennen. SchulleiterInnen fragen oft jahrelang ihre KollegInnen, was denn ihr Bedarf sei und erhalten meistens die Antwort: „Wir haben keinen Bedarf.“ Interessanterweise wird das selbst von jenen KollegInnen geäußert, die selbst seit Jahren nur Word und Powerpoint benutzen – die also mit ganz allgemeinen Programmen arbeiten, die mit Unterricht per se zunächst sehr wenig zu tun haben. Das bedeutet natürlich nicht, dass diese Lehrkräfte keinen Bedarf hätten, sondern vielmehr, dass viele KollegInnen mediendidaktisch so weit am Anfang stehen, dass sie gar nicht einschätzen können, was ihnen an digitalen Unterrichtsmethoden fehlt oder ihre Wissensvermittlung verbessern könnte.

Aus diesem Grund rate ich Schulleitungen, im Kollegium – ähnlich wie wir das in unseren Fortbildungen umsetzen – zunächst eine komplett anonymisierte Schulumfrage durchzuführen, die nicht nach dem Bedarf fragt, sondern stattdessen erhebt, welche konkreten Programme von den Lehrkräften bereits im Unterricht eingesetzt werden. Das erleichtert es den KollegInnen einerseits, eine ehrliche Rückmeldung ohne Wertung abzugeben und ermöglicht der Schulleitung andererseits, das Verbesserungspotential für die Unterrichtsqualität und damit zugleich den Ruf und die Qualität der Schule realistisch einzuschätzen. 

Den Lehrkräften, die bislang nur wenig Medien in ihrem Unterricht eingesetzt haben, würde ich sagen: „Habt Mut, euch auszuprobieren!“ In unserem aktuellen Bildungssystem erhalten viele Lehrkräfte nach ihrem Referendariat nur noch wenig bis gar kein Feedback – weder von anderen Lehrkräften noch von den SchülerInnen. Das ist inzwischen so normal geworden, dass Lehrerinnen und Lehrer manchmal sogar denken: „Wofür brauche ich Feedback, ich weiß doch selbst, was ich verbessern kann“ oder „Nach 30 Jahren Unterrichtserfahrung habe ich ausgelernt, was sollte ich noch dazulernen?“ Fakt ist, dass diese Lehrkräfte oft viel seltener die Möglichkeit hatten, sich wirklich methodisch, didaktisch oder kommunikativ weiterzuentwickeln, weil sie womöglich nie direkt damit konfrontiert worden sind, welche Aspekte in ihrem Unterricht nicht gut funktionieren oder wie sich diese – beispielsweise durch Medieneinsatz – schnell und einfach verbessern ließen. Diesen Lehrkräften würde ich sagen: „Traut euch an das neue Medium Schritt für Schritt heran und beginnt mit den Methoden, die euch den größten Mehrwert ermöglichen.

Das gilt übrigens unabhängig vom Alter. In unseren Fortbildungen haben wir manchmal Lehrkräften, die mir sagen: „Ach Stefan, ich bin schon ein bisschen älter und das ist ja auch eine Altersfrage”. Entschuldigt bitte meine Direktheut, aber das ist Quatsch. Medieneinsatz hat überhaupt nichts mit dem Alter zu tun, im Gegenteil: Ich kenne Kolleginnen und Kollegen mit 64 kurz vor der Rente, die die Medien zielgerichteter und vielfältiger einsetzen als junge Referendare. Medieneinsatz ist wie Fahrradfahren und erfordert lediglich Übung. Vor diesem Hintergrund mein Appell an alle Lehrkräfte und in Anlehnung an den Titel deines Podcasts, Ria: Seid mutig, traut euch und ihr werdet das einhundertprozentig schaffen.

Ria: Ich danke dir ganz herzlich! Ich bin unsagbar froh, dass wir so toll miteinander gesprochen haben, so viele Gedanken ausgetauscht haben und festgestellt haben, dass wir eigentlich sehr ähnlich ticken und dass wir im Endeffekt eigentlich die gleichen Ziele haben. Ich möchte jetzt zum Schluss einfach nur noch sagen. Seien wir mutig, freundlich und negativ. Dann wird jeder Tag positiv. Ich danke dir ganz herzlich.

Stefan: Vielen, vielen Dank Ria und auch vielen Dank noch mal für die Einladung.

Die Folge zum Reinhören auf Spotify & iTunes oder direkt als Download

Was unsere FortbildungsteilnehmerInnen sagen:

Sehr interessante Programme, nicht nur für Fremdsprachenunterricht
„Sehr interessante Programme, die nicht nur für den Fremdsprachenunterricht nutzbar sind, sondern auch allgemein für den Unterricht! Es wurde ein großer Raum für Nachfragen geboten.“
Laura Brandt
Hansagymnasium Stralsund
Lebendiges und aktivierendes Seminar
„Das Seminar war sehr gut, lebendig und aktivierend zugleich. Auf Fragen wurde immer wieder eingegangen und diese zufriedenstellend beantwortet.“
Michael Steinmann
Missionsgymnasium Bardel
Anschauliche Wissensvermittlung
„Die Veranstaltung war sehr anschaulich, die Anwendung übersichtlich und es wurde auf alle Fragen eingegangen!“
Mareike Beisteiner
St. Ursula-Schule Hannover
Viele Anregungen für die Gestaltung meines Unterrichts
„Ich habe viele Anregungen für die Gestaltung meines Unterrichtes erhalten. Ich habe einen guten Überblick erhalten - dafür vielen Dank auch an den Dozenten, der alles so gut erklärt hat!“
Julia Haberstroh
Gymnasium Hankensbüttel
Alle Inhalte wurden verständlich erklärt
„Die Veranstaltung war sehr informativ, ich habe viele neue Anregungen für meinen Unterricht und das Arbeiten zu Hause mitgenommen. Alle Inhalte und Vorgehensweisen wurden verständlich und umfassend erklärt und beschrieben.“
- Franziska Richter
Gymnasium Julianum Helmstedt
Sehr praxisorientiert mit vielen Beispielen
„Die Veranstaltung hat mir sehr gut gefallen, weil sie sehr praxisorientiert war und man viele Beispiele an die Hand bekommen hat, wie man die neuen Medien einfach und animierend im Unterricht einsetzen kann.“
Sophia Schulz
Geschwister-Scholl-Oberschule in Bad Laer
Praxisnahe Fortbildung - authentische Referentin
„Die Fortbildung war sehr praxisnah und wir hatten eine sehr authentische Referentin - man merkt, dass sie selbst diese Programme im Unterricht einsetzt!“
Tobias Stuckenberg
Paulus Schule in Oldenburg
Interessante und kreative Tools für meinen Onlineunterricht
„Ich habe interessante und kreative Tools für den (Online-)Unterricht kennengelernt. Der Referent hat unsere Gruppe sehr gut und sympathisch durch die Programme geführt und sie nachvollziehbar erklärt. Ich bin mir sicher, dass ich die Tools in Zukunft einsetzen werde.“
Laura Reckzeh
Regionales Berufliches Bildungszentrum, Fachgymnasium Stralsund
Praxisnah, informativ und spannend
„SEHR GUT! Praxisnah, informativ, spannend, auf die Schüler- und den Unterrichtsalltag bezogen. Viele Praxisübungen, wenig Input von vorne.“
Anna Lenzner
Edith-Stein-Realschule in KöIn
Hervorrangende Betreuung
„Die Onlinefortbildung zum Distanzunterricht war hervorragend. Unsere Dozentin war sehr kompetent, freundlich und ist flexibel auf alle Bedürfnisse eingegangen.“
Claas Dornhöfer
Studienseminar Cuxhaven
Die Veranstaltung war sehr praxisnah
„Das Angebot des Calleo Instituts hat uns sehr gefallen. Für uns als Schule ist es wichtig, auch mit kleinen Veränderungen viel erreichen zu können und die Durchführung der Veranstaltung war sehr praxisnah.“
Nadine Gohrs
Schulleiterin der Oberschule Esterwegen

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Interviewpartner: Stefan von Burggraf Frieling
Interviewpartner: Stefan von Burggraf Frieling

Geschäftsführer des Calleo Instituts

Stefan Burggraf von Frieling ist als Dozent an über 20 Universitäten tätig und ausgebildeter Gymnasiallehrer. Als Geschäftsführer des Calleo Instituts berät er Kultusministerien, Schulen und Führungskräfte in der Schullandschaft in den Bereichen Strategiemanagement, Digitalisierung & Lernpsychologie.

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Wir unterstützen Lehrkräfte bundesweit dabei, ihren Unterricht mithilfe von erfolgsbewährten, praxisnahen Konzepten nachhaltig zu verbessern und durch den Einsatz digitaler Medien noch lernwirksamer und spannender zu gestalten.

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Schulevaluation: Wie digital ist Ihr Kollegium?

Wie Sie in 3 einfachen Schritten den aktuellen Einsatz neuer Medien Ihres Kollegiums evaluieren und verbessern

Autor: Stefan von Burggraf Frieling
Autor: Stefan von Burggraf Frieling

Geschäftsführer des Calleo Instituts

Inhaltsverzeichnis

Den Einsatz von digitalen Unterrichtsmethoden im eigenen Kollegium voranzutreiben, ist oft alles andere als einfach:

  • Einige Lehrkräfte verwenden neue Medien regelmäßig in ihrem Unterricht – andere verzichten noch immer gänzlich darauf.
  • Für manche bedeutet Medieneinsatz die Arbeit mit innovativen Lernquizzes oder naturwissenschaftlichen Modellsimulationen. Andere KollegInnen beschränken sich seit Jahren auf Word oder Powerpoint.
  • Die einen sehen die technische Entwicklung im Klassenraum als Chance für lerneffizienteren, motivierenden Unterricht und bilden sich selbstständig weiter. Andere haben mit neuen Medien kaum Erfahrung und trauen sich auch bei Schwierigkeiten nicht, Kollegen um Hilfe zu bitten.

Potentialanalyse durch anonymisierte Schulufrage

Wie lässt sich also ein Kollegium zuverlässig unterstützen, wenn der aktuelle Kenntnisstand, um fachspezifische Apps und Programme und die tatsächliche Unterrichtspraxis mit digitalen Medien außerhalb der Klasse so schwer zu beurteilen sind?

Ein klassisches Managementprinzip (und Einsteinzitat) besagt, ein Problem zu erkennen sei oft wichtiger, als die Lösung zu erkennen, da erst die Problembeschreibung zur Lösung führe. Das klingt logisch, aber wie evaluiere ich als Schulleitungsteam den aktuellen Medieneinsatz meines Kollegiums, ohne dabei Lehrkräfte bloßzustellen

Um sich gemeinsam als Kollegium weiterzuentwickeln, ist es entscheidend, zunächst die unterschiedlichen Bedürfnisse aller Lehrkräfte zu kennen.

Und um Sie als Schule bei genau dieser wichtigen Analyse des Ist-Zustandes zu unterstützen, haben wir in Zusammenarbeit mit Schulleitungsteams und Fortbildungsbeauftragten eine kostenlose und anonymisierte Umfragevorlage erstellt. 

Wofür verwenden Schulen die Umfrage zum Einsatz neuer Medien?

Die Umfrage erlaubt es Ihnen in kürzester Zeit, den aktuellen Medieneinsatz Ihres Kollegiums im Hinblick auf die wichtigsten Bereiche hin zu evaluieren, um anschließend erfolgreich gezielte Verbesserungen durchführen zu können. 

Dabei war uns wichtig, jene Kriterien zu berücksichtigen, die Schulleitungen bei der Durchführung einer Umfrage für das ganze Kollegium am wichtigsten waren:

5 überzeugende Vorteile unserer Umfrage:

  1. keine Anmeldung und keine Installation erforderlich Sie können sofort starten

  2. ermöglicht ein vollständig anonymes, ehrliches Feedback aller Lehrkräfte

  3. ist mit allen Geräten kompatibel

  4. beinhaltet verschiedene Fragen aus allen entscheidenden Bereichen des Unterrichtsalltags

  5. erstellt automatisch eine Gesamtübersicht aller Ergebnisse

Evaluation in 3 einfachen Schritten

Viele Umfrageprogramme, mit denen Sie Ihr gesamtes Kollegium befragen können, sind für den Einsatz an Schulen zu kostspielig, schwierig in der Handhabung oder lassen sich nicht anonymisiert durchführen und sind damit nur bedingt brauchbar.

Um Ihnen die Durchführung Ihrer Umfrage zu erleichtern, haben wir deshalb für Sie eine komplett kostenlose Umfragevorlage mit allen wichtigen Fragen erstellt, für die Sie keinen eigenen Account und weniger als eine Minute Einrichtungszeit benötigen. Wir schicken Ihnen unsere bewährte Vorlage und Sie können sofort starten.

Junge Schüler haben digitalen Unterricht am Computer

Nun bleibt uns nur noch eines zu sagen: Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei der Umsetzung! 

Ihr Calleo Institut für professionelle Lehrerfortbildung


Was unsere Teilnehmer sagen

Sehr interessante Programme, nicht nur für Fremdsprachenunterricht
„Sehr interessante Programme, die nicht nur für den Fremdsprachenunterricht nutzbar sind, sondern auch allgemein für den Unterricht! Es wurde ein großer Raum für Nachfragen geboten.“
Laura Brandt
Hansagymnasium Stralsund
Lebendiges und aktivierendes Seminar
„Das Seminar war sehr gut, lebendig und aktivierend zugleich. Auf Fragen wurde immer wieder eingegangen und diese zufriedenstellend beantwortet.“
Michael Steinmann
Missionsgymnasium Bardel
Anschauliche Wissensvermittlung
„Die Veranstaltung war sehr anschaulich, die Anwendung übersichtlich und es wurde auf alle Fragen eingegangen!“
Mareike Beisteiner
St. Ursula-Schule Hannover
Viele Anregungen für die Gestaltung meines Unterrichts
„Ich habe viele Anregungen für die Gestaltung meines Unterrichtes erhalten. Ich habe einen guten Überblick erhalten - dafür vielen Dank auch an den Dozenten, der alles so gut erklärt hat!“
Julia Haberstroh
Gymnasium Hankensbüttel
Alle Inhalte wurden verständlich erklärt
„Die Veranstaltung war sehr informativ, ich habe viele neue Anregungen für meinen Unterricht und das Arbeiten zu Hause mitgenommen. Alle Inhalte und Vorgehensweisen wurden verständlich und umfassend erklärt und beschrieben.“
- Franziska Richter
Gymnasium Julianum Helmstedt
Sehr praxisorientiert mit vielen Beispielen
„Die Veranstaltung hat mir sehr gut gefallen, weil sie sehr praxisorientiert war und man viele Beispiele an die Hand bekommen hat, wie man die neuen Medien einfach und animierend im Unterricht einsetzen kann.“
Sophia Schulz
Geschwister-Scholl-Oberschule in Bad Laer
Praxisnahe Fortbildung - authentische Referentin
„Die Fortbildung war sehr praxisnah und wir hatten eine sehr authentische Referentin - man merkt, dass sie selbst diese Programme im Unterricht einsetzt!“
Tobias Stuckenberg
Paulus Schule in Oldenburg
Interessante und kreative Tools für meinen Onlineunterricht
„Ich habe interessante und kreative Tools für den (Online-)Unterricht kennengelernt. Der Referent hat unsere Gruppe sehr gut und sympathisch durch die Programme geführt und sie nachvollziehbar erklärt. Ich bin mir sicher, dass ich die Tools in Zukunft einsetzen werde.“
Laura Reckzeh
Regionales Berufliches Bildungszentrum, Fachgymnasium Stralsund
Praxisnah, informativ und spannend
„SEHR GUT! Praxisnah, informativ, spannend, auf die Schüler- und den Unterrichtsalltag bezogen. Viele Praxisübungen, wenig Input von vorne.“
Anna Lenzner
Edith-Stein-Realschule in KöIn
Hervorrangende Betreuung
„Die Onlinefortbildung zum Distanzunterricht war hervorragend. Unsere Dozentin war sehr kompetent, freundlich und ist flexibel auf alle Bedürfnisse eingegangen.“
Claas Dornhöfer
Studienseminar Cuxhaven
Die Veranstaltung war sehr praxisnah
„Das Angebot des Calleo Instituts hat uns sehr gefallen. Für uns als Schule ist es wichtig, auch mit kleinen Veränderungen viel erreichen zu können und die Durchführung der Veranstaltung war sehr praxisnah.“
Nadine Gohrs
Schulleiterin der Oberschule Esterwegen

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Autor: Stefan von Burggraf Frieling
Autor: Stefan von Burggraf Frieling

Geschäftsführer des Calleo Instituts

Stefan Burggraf von Frieling ist als Dozent an über 20 Universitäten tätig und ausgebildeter Gymnasiallehrer. Als Geschäftsführer des Calleo Instituts berät er Kultusministerien, Schulen und Führungskräfte in der Schullandschaft in den Bereichen Strategiemanagement, Digitalisierung & Lernpsychologie.

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Wir unterstützen Lehrkräfte bundesweit dabei, ihren Unterricht mithilfe von erfolgsbewährten, praxisnahen Konzepten nachhaltig zu verbessern und durch den Einsatz digitaler Medien noch lernwirksamer und spannender zu gestalten.

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3 Strategien für effektives Homeschooling

Effektiver Distanzunterricht auf den Punkt gebracht

Autor: Stefan von Burggraf Frieling
Autor: Stefan von Burggraf Frieling

Geschäftsführer des Calleo Instituts

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In der pädagogischen Fachreihe „SchulVerwaltung“ bezieht Stefan Burggraf von Frieling als Geschäftsführer des Calleo Instituts Stellung zum aktuellen Thema Homeschooling.

Dass es im Distanzunterricht große Defizite zu beheben gilt, ist unbestritten. Ob mangelhafte digitale Ausstattung oder nicht ausreichende Kompetenzen im Umgang mit neuen Medien: Erfahren Sie in diesem Beitrag, wie Sie Ihre Schule und Ihr Kollegium unterstützen können, um einen, für alle Seiten zufriedenstellenden Distanzunterricht an Ihrer Schule zu etablieren.

Effektives Homeschooling

3 Strategien für die Umsetzung sinnvollen Fernunterrichts

Mangelhafte Ausstattung, überforderte Lehrkräfte, geringe Unterrichtsqualität. Bereits wenige Monate nach Beginn der Corona-Pandemie attestieren zahlreiche Studien der deutschen Bildungslandschaft folgenschwere Versäumnisse bei der Digitalisierung. Das legt einerseits der direkte Vergleich mit anderen Ländern nahe, nach dem viele Schulen im Ausland weitaus weniger Schwierigkeiten mit der Umstellung auf digitalen Unterricht aufweisen (Sobreviela und Thorell 2). Andererseits wird dies mit einem Blick auf die tatsächliche Umsetzung des Fernunterrichts an vielen Schulen deutlich.

Laut einer repräsentativen Befragung des Ifo Instituts durch die Forschungsgruppe um Prof. Dr. Ludger Wößmann wurden in Deutschland während der Schulschließungen »über die Hälfte der Schulkinder seltener als einmal pro Woche online unterrichtet« (Wößmann 2). Gerade einmal 6% der Schüler/-innen erhielten demnach täglich gemeinsamen Unterricht (Wößmann 2). Andere Untersuchungen in dieser Zeit legen nahe, dass ganze 68% der befragten Lehrkräfte ein Konzept für digitalen Fernunterricht vermissen und darüber hinaus 64% auch im Falle einer erneuten Schulschließung die Umstellung auf digitalen Fernunterricht als schwierig empfinden würden (Dursun 2018: 3:15). Um es mit den Worten des Regierungssprechers Steffen Seibert auszudrücken, der nach einem Spitzentreffen der Bundesregierung mit den Kultusministerien der Bundesländer im August 2020 konstatiert:

»Die Pandemie hat der Entwicklung von Formen des digitalen Lernens neue Dringlichkeit verliehen .« 

Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass sich für viele Schulen seit Beginn der Pandemie nicht mehr die Frage stellt, ob digitale Medien im Unterricht eingesetzt werden sollten, sondern vielmehr wie sich – auch abseits von potentiellen Schulschließungen – technische Möglichkeiten sinnvoll und nachhaltig in den eignen Unterricht implementieren lassen. Der vorliegende Beitrag versucht, in Anlehnung an die wissenschaftlichen Erkenntnisse der vergangenen Monate sowie an die im Rahmen unserer eigenen Lehrerfortbildungen zum digitalen Medieneinsatz erworbenen Erfahrungen, drei Strategien zu skizzieren, die für die Umsetzung digitaler Lehr- und Lernkonzepte entscheidend sind.


I) Technische Voraussetzungen präzise erfassen – digitale Kompetenzen gezielt fördern

Seit Beginn der Pandemie wird in der Presse regelmäßig der Vergleich bemüht, das Virus wirke wie ein »Brennglas«, das bestehende Missstände verstärke und bislang blinde Flecken unserer Wahrnehmung sichtbar mache. In besonderem Maße gilt dies für die technischen Voraussetzungen der deutschen Schullandschaft. Die Notwendigkeit digitalen Unterrichts hat dabei u.a. folgende Problemstellungen offenbart:

  • Etwa drei Viertel aller im August befragten Lehrkräfte gaben bei einer Befragung an, ihre Schule sei für digitalen Unterricht schlecht ausgerüstet (Dursun 4), während zum gleichen Zeitpunkt bundesweit bislang nur 5% der Mittel aus dem Digitalpakt für eine bessere Ausstattung der Schulen beantragt worden waren.
  • Während der Pandemie stehen Lehrkräften viele gute digitale Lernplattformen und kostenlose Programme zur Verfügung, die oft aufgrund datenschutzrechtlicher Zweifel heraus nicht zugelassen wurden und infolge nicht genutzt werden (Sobreviela 4).
  • In vielen Schulen findet trotz ausreichender technischer Ausstattung auf Lehrer- und Schülerseite nur wenig digitaler Unterricht statt, da Lehrkräfte mit den zu verwendenden digitalen Anwendungen nicht vertraut sind und infolgedessen überfordert werden (D21 5f.). 

Dass noch viele Lehrkräfte im Umgang mit digitalen Medien abseits von den gängigen Anwendungen zur Textverarbeitung wie Word und PowerPoint unerfahren sind, ist kein Geheimnis. Schätzungsweise haben nur 14% der Lehrkräfte vor der Krise wöchentlich digitale Medien in ihrem Unterricht eingesetzt (Sobreviela 3),  daher ist eine entsprechende technische und pädagogische Vorbereitung für die Durchführung effektiven Distanzunterrichts unabdingbar. Folgende Maßnahmen haben sich dabei als besonders empfehlenswert erwiesen:

 

1. Technische Voraussetzungen präzise erfassen – digitale Kompetenzen gezielt fördern

Viele Lehrkräfte sind sich unsicher, welche technische Ausstattung und Nutzungskompetenz
(Geräte, Netzanbindung, Erfahrung mit Videokonferenzen, Zugang zur Lernplattform, Hochladen von Hausaufgaben usw.) sie bei ihren Schülern/-innen im Fernunterricht voraussetzen können (D21 3). Schulleitungsteams und Klassenlehrer/-innen sollten daher mithilfe einer Umfrage den aktuellen Ist-Zustand der Haushalte und technischen Fähigkeiten der SchülerInnen überprüfen, um die Situation realistisch einschätzen und ggf. durch den Abruf staatlicher Hilfsangebote für sozioökonomisch benachteiligte Haushalte verbessern zu können.

2. Datenschutzkonforme Lösungen anbieten und kommunizieren

Aufgrund der aktuell oft fehlenden Transparenz, welche digitalen Anwendungen im Unterricht verwendet werden dürfen, zögern Lehrkräfte oft, selbst datenschutzkonforme Medien einzusetzen. Der Zugang zu Lernplattformen, Videokonferenzen und digitalen Anwendungen sollte daher im Kollegium mit dem/r Datenschutzbeauftragten offen kommuniziert und geschult werden.

Nicht jedes Programm eignet sich für jedes Fach und jede Lehrkraft."
3. Praxisnahe Vorstellung, Übung und Implementierung digitaler Anwendungen im Unterricht

Lehrerinnen und Lehrer sollten auf Basis der erhobenen Umfrage (Schritt 1) und in Übereinstimmungen mit den datenschutzrechtlichen Bestimmungen (Schritt 2) bereits in ihrem Präsenzunterricht präventiv jene digitalen Anwendungen mit ihrer Klasse simulieren und einüben, die in einem digitalen Fernunterrichtsszenario Verwendung finden würden, um etwaige technischen, methodischen und didaktischen Schwachstellen der eigenen Distanzlehre frühzeitig zu erkennen und beheben zu können.

 

Frau arbeitet am Laptop, neben Ihr liegt ein Zettel mit einem Kugelschreiber und ein Smartphone
II) Digitaler Medieneinsatz als Verpflichtung für Lehrkräfte

Während vor der Coronazeit digitaler Medieneinsatz allzu oft als freiwillige Möglichkeit begriffen worden ist, das eigene methodische Repertoire zu erweitern, hat sich diese Wahrnehmung in den vergangenen Monaten fundamental verändert. Digitale Anwendungen werden nicht länger nur im Hinblick auf ihre Vorteile für die Wissensvermittlung oder die Arbeitserleichterung im Unterricht betrachtet. Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Distanzlehre ist lernwirksamer digitaler Unterricht alternativlos geworden. Das wird insbesondere dann deutlich, wenn wir die bereits heute entstandenen bildungsökonomischen Konsequenzen betrachten, die die Schulschließungen im Frühjahr und Sommer 2020 für unsere Schüler/-innen bedeuten:

  • Drastisch reduzierte Lernzeit Vor Beginn der Pandemie betätigten sich 89% der Schüler mindestens fünf Stunden täglich mit schulischen Aktivitäten. Während Corona traf dies lediglich auf 18% zu (Wößmann 7). Die tägliche Differenz vor und während der Krise betrug dabei laut der Befragung des Ifo Instituts durchschnittlich 3,8 Stunden (Wößmann 6).
  • Benachteiligung leistungsschwächerer Schüler/-innen Leistungsschwächere und benachteiligte Kinder leiden besonders unter dem Ausbleiben digitaler Unterrichtsangebote. Fast ein Fünftel verbrachte täglich lediglich eine Stunde mit schulischen Aktivitäten (Wößmann 8).
  • Langfristige Einkommenseinbußen im späteren Erwerbsleben Wößmann zufolge ist nicht nur der schulische Erfolg von Kindern davon betroffen, ob ihre Lehrkräfte digital unterrichten:
»Es drohen Einkommenseinbußen von 3 – 4 % im späteren Erwerbsleben, wenn das erlernte von einem Drittel Schuljahr fehlt (Gersemann 2020).«
 

Digitaler Medieneinsatz ist in Folge der Pandemie nicht nur zu einem der maßgeblichen Faktoren für schulischen Erfolg avanciert. Er wird aus den eben beschriebenen Gründen auch immer öfter von Eltern, Arbeitgebern sowie Schüler/-innen eingefordert (Wößmann 13). Es ist deshalb nicht zuletzt für Schulen im Kontext der aktuellen Situation essentiell, digitale Anwendungen im Unterricht nicht länger als freiwillige methodische Erweiterung des Unterrichts zu kommunizieren und asynchrone Aufgaben (z. B. das regelmäßige Versenden von Arbeitsblättern an Schüler) nicht als adäquaten Unterrichtsersatz zu begreifen. Alle Lehrkräfte eines Kollegiums müssen lernen, ihren Präsenzunterricht mithilfe von digitalen Methoden effizient zu gestalten. Die Frage, die sich daraus ergibt, ist deshalb nicht mehr, ob digitale Medien Einzug in den Unterricht halten sollten, sondern wie Lehrkräfte didaktisch und methodisch hochwertigen Distanzunterricht gestalten können.

„Oberflächlich. Fehleranfällig. Zeitaufwändig.“

 

III) Sinnvoller Medieneinsatz im Homeschooling
Aus unserer Erfahrung mit hunderten Schulen in den vergangenen Jahren wissen wir, dass zu Beginn von Fortbildungen zum digitalen Medieneinsatz Kolleginnen und Kollegen oft kritische Bedenken äußern – und das zu Recht. Unterricht wird bekanntlich nicht allein dadurch verbessert, dass Lehrkräften und Schüler/-innen technische Geräte zur Verfügung gestellt werden. Zugleich liegt in der Fragestellung, ob digitale Unterrichtsmethoden die gewünschten Lerneffekte erzielten, oft ein Missverständnis vor. Nicht das Medium entscheidet, welche gewünschten Kompetenzen mithilfe analoger oder digitaler Methoden in Lehr- und Lernprozessen gefördert werden, sondern die Lehrkraft (Sobreviela 4). Lehrkräfte müssen Experten für die didaktische und methodische Gestaltung ihres Unterrichts bleiben. Gerade darum ist es für Lehrer/-innen zwingend erforderlich, eine Vielfalt an digitalen Programmen praxisnah ausprobieren, gemeinsam mit ihren Fachkolleg/-innen didaktisch reflektieren und schließlich jene digitalen Methoden auswählen und üben zu können, die bei der Implementierung in den eigenen Unterricht einen wesentlichen Mehrwert darstellen. Im Hinblick auf das Homeschooling an Schulen bedeutet dies u.a., dass digitale Programme gezielt jene Unterrichtsphasen (z.B. Wissensvermittlung und Ergebnissicherungen) oder jene Sozialformen (z.B. Einzel-, Partner und Gruppenarbeiten sowie Plenumsdiskussionen) ersetzen müssen, die konstitutiv für das Erreichen der gewünschten Lernziele sind. Lerntools, die Schüler/-innen einerseits kollaborativen Austausch und Erarbeitungsphasen ermöglichen und Lehrkräften andererseits zeitsparend die Lernstandsmessung der gesamten Klasse garantieren, sind deshalb entscheidend für fast jedes Unterrichtsfach. Gleichzeitig bieten viele digitale Anwendungen mit ihrer Funktionalität gegenüber konventionellen Unterrichtsmethoden klar erkennbare Vorteile hinsichtlich ihrer Anschaulichkeit, der Lernwirksamkeit der Wissensvermittlung oder ihrer langfristigen Arbeitserleichterung für den Lehralltag. Wir empfehlen daher, die Schulung und Implementierung sinnvoller digitaler Unterrichtsmethoden in Form von 3 Schritten umzusetzen:
1. Fachübergreifende und fachspezifische Fortbildung aller Lehrkräfte

Lehrkräfte müssen die Chance haben, verschiedene digitale Methoden praxisnah auszuprobieren, die für den Einsatz an der jeweiligen Schulform geeignet sind.

2. Fachspezifische Reflexion der erlernten Inhalte​

Nicht jedes Programm eignet sich für jedes Fach und jede Lehrkraft. Es ist daher wichtig, sich gemeinsam nach der Erprobung jeder Anwendung für oder gegen die Implementierung in den eigenen Unterricht, über den fachspezifischen Mehrwert und das Verhältnis von Aufwand und Lernertrag auszutauschen.

3. Kontinuierliche Vertiefung und Übung​

Wie alle wesentlichen Fähigkeiten erfordert auch kompetenter Medieneinsatz die kontinuierliche Übung der Programme, um diese nachhaltig in die eigene Unterrichtspraxis

implementieren zu können. Eröffnen Sie Lehrkräften deshalb die Möglichkeit, (z.B. in

Form einer Videonachbetreuung der Programme oder eines schulinternen Fortbildungskarussells, bei dem regelmäßige Mikrofortbildungen angeboten werden) die Inhalte nach der Fortbildung selbstständig oder in Fachgruppen noch einmal vertiefen zu können, um eine souveräne Nutzung im Unterricht zu gewährleisten.

Wir hoffen, unser Artikel unterstützt Sie bei der Weiterentwicklung des digitalen Medieneinsatzes an Ihrer Schule und wir bedanken uns herzlich für Ihre Aufmerksamkeit.

Was unsere Teilnehmer sagen

Sehr interessante Programme, nicht nur für Fremdsprachenunterricht
„Sehr interessante Programme, die nicht nur für den Fremdsprachenunterricht nutzbar sind, sondern auch allgemein für den Unterricht! Es wurde ein großer Raum für Nachfragen geboten.“
Laura Brandt
Hansagymnasium Stralsund
Lebendiges und aktivierendes Seminar
„Das Seminar war sehr gut, lebendig und aktivierend zugleich. Auf Fragen wurde immer wieder eingegangen und diese zufriedenstellend beantwortet.“
Michael Steinmann
Missionsgymnasium Bardel
Anschauliche Wissensvermittlung
„Die Veranstaltung war sehr anschaulich, die Anwendung übersichtlich und es wurde auf alle Fragen eingegangen!“
Mareike Beisteiner
St. Ursula-Schule Hannover
Viele Anregungen für die Gestaltung meines Unterrichts
„Ich habe viele Anregungen für die Gestaltung meines Unterrichtes erhalten. Ich habe einen guten Überblick erhalten - dafür vielen Dank auch an den Dozenten, der alles so gut erklärt hat!“
Julia Haberstroh
Gymnasium Hankensbüttel
Alle Inhalte wurden verständlich erklärt
„Die Veranstaltung war sehr informativ, ich habe viele neue Anregungen für meinen Unterricht und das Arbeiten zu Hause mitgenommen. Alle Inhalte und Vorgehensweisen wurden verständlich und umfassend erklärt und beschrieben.“
- Franziska Richter
Gymnasium Julianum Helmstedt
Sehr praxisorientiert mit vielen Beispielen
„Die Veranstaltung hat mir sehr gut gefallen, weil sie sehr praxisorientiert war und man viele Beispiele an die Hand bekommen hat, wie man die neuen Medien einfach und animierend im Unterricht einsetzen kann.“
Sophia Schulz
Geschwister-Scholl-Oberschule in Bad Laer
Praxisnahe Fortbildung - authentische Referentin
„Die Fortbildung war sehr praxisnah und wir hatten eine sehr authentische Referentin - man merkt, dass sie selbst diese Programme im Unterricht einsetzt!“
Tobias Stuckenberg
Paulus Schule in Oldenburg
Interessante und kreative Tools für meinen Onlineunterricht
„Ich habe interessante und kreative Tools für den (Online-)Unterricht kennengelernt. Der Referent hat unsere Gruppe sehr gut und sympathisch durch die Programme geführt und sie nachvollziehbar erklärt. Ich bin mir sicher, dass ich die Tools in Zukunft einsetzen werde.“
Laura Reckzeh
Regionales Berufliches Bildungszentrum, Fachgymnasium Stralsund
Praxisnah, informativ und spannend
„SEHR GUT! Praxisnah, informativ, spannend, auf die Schüler- und den Unterrichtsalltag bezogen. Viele Praxisübungen, wenig Input von vorne.“
Anna Lenzner
Edith-Stein-Realschule in KöIn
Hervorrangende Betreuung
„Die Onlinefortbildung zum Distanzunterricht war hervorragend. Unsere Dozentin war sehr kompetent, freundlich und ist flexibel auf alle Bedürfnisse eingegangen.“
Claas Dornhöfer
Studienseminar Cuxhaven
Die Veranstaltung war sehr praxisnah
„Das Angebot des Calleo Instituts hat uns sehr gefallen. Für uns als Schule ist es wichtig, auch mit kleinen Veränderungen viel erreichen zu können und die Durchführung der Veranstaltung war sehr praxisnah.“
Nadine Gohrs
Schulleiterin der Oberschule Esterwegen

Info

(Autor: Stefan Burggraf von Frieling)

In der Fachzeitschrift „SchulVerwaltung spezial 2021, 40 – 42 (Ausgabe 1),
Rubrik: Pädagogik/Homeschooling.

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Autor: Stefan von Burggraf Frieling
Autor: Stefan von Burggraf Frieling

Geschäftsführer des Calleo Instituts

Stefan Burggraf von Frieling ist als Dozent an über 20 Universitäten tätig und ausgebildeter Gymnasiallehrer. Als Geschäftsführer des Calleo Instituts berät er Kultusministerien, Schulen und Führungskräfte in der Schullandschaft in den Bereichen Strategiemanagement, Digitalisierung & Lernpsychologie.

Logo Calleo Institut große Variante
Unsere Aufgabe

Wir unterstützen Lehrkräfte bundesweit dabei, ihren Unterricht mithilfe von erfolgsbewährten, praxisnahen Konzepten nachhaltig zu verbessern und durch den Einsatz digitaler Medien noch lernwirksamer und spannender zu gestalten.

Ausgezeichnet von
Erfahrungen & Bewertungen zu Calleo Institut
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Digitalisierung als Erfolgsfaktor für die Schulentwicklung

Die Digitalisierung an Schulen als Erfolgsfaktor

Autor: Stefan von Burggraf Frieling
Autor: Stefan von Burggraf Frieling

Geschäftsführer des Calleo Instituts

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Dass „die digitale Schule“ in Deutschland noch enormen Nachholbedarf hat, lässt sich nicht leugnen. Wie Schulleitungen dazu beitragen können, die Digitalisierung als Erfolgsfaktor in die ganzheitlichen Schulentwicklung zu integrieren, erläutert Stefan Burggraf von Frieling vom Bildungsinstitut Calleo in seinem Beitrag in der Reihe „SchulVerwaltung spezial“.

Dabei stehen für den Calleo Geschäftsführer vor allem 3 Strategien im Vordergrund, die SchulleiterInnen dabei helfen sollen, die Vorteile der Digitalisierung an Schulen zu erkennen und in die Schulentwicklung zu integrieren.

3 Wettbewerbsvorteile für digitale Schulen

Effektives Schulmanagement, kontinuierliche Lehrkräfteentwicklung, hohe Unterrichtsqualität – die Liste jener Eigenschaften, die überdurchschnittlich erfolgreiche Schulen in sich vereinen, ist beachtlich (Huber: 2018: 11-13). Ein neuer Indikator, der in den vergangenen Jahren rasant an Bedeutung gewonnen hat und nicht zuletzt mit dem Beginn des pandemischen Ausbruchs in den Vordergrund des gesellschaftlichen Bewusstseins rückte, ist die Digitalisierung der Schulen in Deutschland.

Das ist einerseits naheliegend, weil die jüngsten Entwicklungen verdeutlicht haben, dass zielorientierter digitaler Medieneinsatz im Kontext des immer öfter praktizierten Fernunterrichts eine, wenn nicht sogar die wesentliche Voraussetzung für den Lernerfolg der Schülerinnen und Schüler bildet. Andererseits zeigt sich, dass sich das Ausmaß, in dem Schulen digitale Prozesse zur Kommunikation, Organisation und Unterrichtsgestaltung nutzen, nachweislich auf alle anderen Kernbereiche schulischer Qualitätsentwicklung auswirkt und damit nicht selten darüber entscheidet, ob und wie gut Schulen ihrer gesellschaftlichen Erwartungshaltung gerecht werden.

Die folgenden 3 Strategien sollen Ihnen als Schulleitungsteam helfen, positive Impulse für die Digitalisierung ihrer Schule erkennen und diese in ihre eigene Schulentwicklung einbinden zu können.

 

Strategie I: Digitale Kompetenz als entscheidender Wettbewerbsvorteil

Welchen hohen Stellenwert digitaler Medieneinsatz heute genießt, lässt sich besonders eindrücklich anhand jener Studien beobachten, die sich den konkreten Erwartungen von Eltern an die Schulen widmen. Bereits bevor die Notwendigkeit digitalen Fernunterrichts bestand, waren über 80% der Eltern in Deutschland der Meinung, dass der kompetente Umgang mit digitalen Medien eine entscheidende Bedeutung für die Berufschancen ihrer Kinder hätte.

Zugleich waren nur 12% der Auffassung, dass die Schule ihre Kinder »sehr gut« auf die Herausforderungen einer digitalen Arbeitswelt vorbereitet (Süßlin 2014: 6 u. 16). Seit der Coronakrise hat sich diese Wahrnehmung womöglich noch verstärkt: Ganze 79% der im Juni 2020 Befragten einer Studie des ifo-Instituts waren der Auffassung, dass der Einsatz von Online-Unterricht an Schulen verpflichtend eingesetzt werden sollte. 87% finden, dass eine Fortbildung der Lehrkräfte hierfür zwingend notwendig sei. Und das gilt im Übrigen nicht nur für die Eltern. Auch knapp die Hälfte der deutschen Schulleiter/-innen sind der Auffassung, ihre Lehrkräfte seien für die Implementierung digitaler Medien im Unterricht weder technisch noch pädagogisch gut genug ausgebildet und auch die Lehrkräfte selbst sehen hier den größten Verbesserungsbedarf (Wößmann 2017: 13 u.17).

Die Fortbildung digitaler Kompetenzen bietet damit nicht nur ein enormes Potential für die Verbesserung der Wissensvermittlung im Unterricht und die Berufsvorbereitung der Schüler/-innen. Gerade in einer Zeit, in der sich viele Schulen untereinander häufig einem hohen Konkurrenzdruck um Schülerzahlen und Lehrpersonal ausgesetzt sehen, wird die Digitalisierung als sinnvolle Möglichkeit wahrgenommen, das Profil und damit die Außenwirkung der Schule für Eltern, Schüler/-innen und Lehrkräfte attraktiver zu gestalten.

Strategie II: Produktivität und Arbeitserleichterung
„Während digitaler Medieneinsatz in Deutschland von vielen Lehrkräften nicht selten mit erheblichem Zeitaufwand bei der Implementierung im Unterricht assoziiert wird, bedeutet er in anderen Ländern vor allem eines: Arbeitserleichterung.“

Und das liegt oft nicht allein an der besseren technischen Ausstattung von Lehrkräften und Schüler/-innen. Ausschlaggebend ist auch der alltägliche Einsatz von schuleigenen Onlineplattformen, die in Deutschland nur von einem Viertel der Lehrkräfte genutzt werden. Insbesondere skandinavische Länder wie Dänemark und Schweden nutzen digitale Kommunikations-, Koordinations- und Lehrplattformen, um angefangen von der Durchführung von Klassenarbeiten, Unterrichtsevaluationen bis hin zur Kommunikation, Kollaboration und Organisation innerhalb des Kollegiums den Lehralltag vor Ort und im Distanzunterricht produktiver, zielführender und zeitsparender zu gestalten.

Es ist auch deshalb wenig überraschend, dass 9 von 10 deutschen Schulen während der Schulschließungen von Problemen bei der Umstellung auf digitalen Unterricht berichteten (Thorell 2020: 10), während viele andere Länder nur einen geringfügigen Ausfall von Lernzeit beklagen mussten (Thorell 2020: 9-10). Dass in diesem Bereich Nachholbedarf besteht, bestätigte im Übrigen auch eine Sonderauswertung der PISA-Studie, bei der Deutschland hinsichtlich der Nutzung von Online-Plattformen für den Schulalltag im internationalen Vergleich lediglich auf Platz 66 von 78 landet und diesbezüglich als »Entwicklungsland« tituliert wird. Effektiveres Schul- und Projektmanagement, lernwirksamere Unterrichtsgestaltung, die Bereitstellung digitaler Lernmaterialien für Online- und Präsenzunterricht und eine enorme Arbeitserleichterung für Schulleitungsteams und Lehrkräfte sind nur einige Vorteile digitaler Koordinations- und Kommunikationsplattformen für Schulen.11 Und diese sollten wir nutzen, um eine nachhaltige Veränderung der deutschen Bildungslandschaft zu erzielen.

 

Strategie III: Sinnvoller digitaler Medieneinsatz

Nicht die technische Ausstattung der Schulinfrastruktur, sondern vor allem der pädagogische Einsatz der verwendeten Medien entscheidet maßgeblich über die Qualität der Unterrichtsgestaltung. Deshalb ist es zum einen wichtig, alle Lehrkräfte eines Kollegiums praxisnah in der Anwendung digitaler Lehrmethoden zu schulen. Das gilt umso mehr, da vor dem Beginn der Pandemie faktisch nur etwa 14 Prozent der Lehrkräfte wöchentlich digitale Medien eingesetzt haben und an vielen Schulen bis heute keine schuleigenen Konzepte für den digitalen Unterrichtseinsatz oder Online-Unterricht vorliegen.

Nicht ohne Grund fühlten sich 74% der Lehrkräfte im Jahr 2020 von den Kultusministerien, 61% von den Schulbehörden und 42% von ihrer Schulleitung bei der Umsetzung von digitalem Fernunterricht im Stich gelassen (Menkens 2020). Zum anderen gilt es, Digitalisierung an Schulen nicht als Selbstzweck zu begreifen. Die Qualität des Unterrichts verbessert sich bekanntlich nicht allein durch die Erneuerung oder Erweiterung der bestehenden technischen Ausstattung, sondern durch einen zielorientierten Einsatz der neuen Technologien, um den Unterricht sinnvoll zu bereichern.

Alle einzusetzenden Programme sollten deshalb vor dem Einsatz nicht nur hinsichtlich ihrer fachspezifischen Eignung für den Unterricht geprüft werden. Gerade weil die Ausbildung von Lehramtsstudierenden wie auch Lehrerkräften in den vergangenen Jahren nur wenig auf den Einsatz von digitalen Medien vorbereitet hat, fühlen sich viele Kolleg/-innen mit dieser Herausforderung allein gelassen. Umso wichtiger ist es als Schulleitungsteam, Fachleitung und Lehrkraft gemeinsam ein Verständnis für die neuen didaktischen und methodischen Anwendungsmöglichkeiten zu entwickeln, praxisnah zu erproben und diese mit der Zielsetzung eines konkreten Mehrwerts in den Unterricht zu integrieren.“

Was unsere Teilnehmer sagen

Kein Schnickschnack, einfach ein riesiger Mehrwert
„Absolut verständlich, viel Praxisbezug, kein Schnickschnack, einfach ein riesiger Mehrwert.“
Jan K.
Gymnasium Isernhagen
Alle Fragen wurden verständlich und wertschätzend beantwortet
„Der Dozent und die Dozentin haben alles gut verständlich und auf sympathische Art und Weise erklärt. Sie sind auf jede Frage eingegangen und waren dabei immer wertschätzend.“
Lisa Fröhlich
Gymnasium Halstenbek
Sehr interessante Programme, nicht nur für Fremdsprachenunterricht
„Sehr interessante Programme, die nicht nur für den Fremdsprachenunterricht nutzbar sind, sondern auch allgemein für den Unterricht! Es wurde ein großer Raum für Nachfragen geboten.“
Laura Brandt
Hansagymnasium Stralsund
Lebendiges und aktivierendes Seminar
„Das Seminar war sehr gut, lebendig und aktivierend zugleich. Auf Fragen wurde immer wieder eingegangen und diese zufriedenstellend beantwortet.“
Michael Steinmann
Missionsgymnasium Bardel
Anschauliche Wissensvermittlung
„Die Veranstaltung war sehr anschaulich, die Anwendung übersichtlich und es wurde auf alle Fragen eingegangen!“
Mareike Beisteiner
St. Ursula-Schule Hannover
Viele Anregungen für die Gestaltung meines Unterrichts
„Ich habe viele Anregungen für die Gestaltung meines Unterrichtes erhalten. Ich habe einen guten Überblick erhalten - dafür vielen Dank auch an den Dozenten, der alles so gut erklärt hat!“
Julia Haberstroh
Gymnasium Hankensbüttel
Alle Inhalte wurden verständlich erklärt
„Die Veranstaltung war sehr informativ, ich habe viele neue Anregungen für meinen Unterricht und das Arbeiten zu Hause mitgenommen. Alle Inhalte und Vorgehensweisen wurden verständlich und umfassend erklärt und beschrieben.“
- Franziska Richter
Gymnasium Julianum Helmstedt
Sehr praxisorientiert mit vielen Beispielen
„Die Veranstaltung hat mir sehr gut gefallen, weil sie sehr praxisorientiert war und man viele Beispiele an die Hand bekommen hat, wie man die neuen Medien einfach und animierend im Unterricht einsetzen kann.“
Sophia Schulz
Geschwister-Scholl-Oberschule in Bad Laer
Praxisnahe Fortbildung - authentische Referentin
„Die Fortbildung war sehr praxisnah und wir hatten eine sehr authentische Referentin - man merkt, dass sie selbst diese Programme im Unterricht einsetzt!“
Tobias Stuckenberg
Paulus Schule in Oldenburg
Interessante und kreative Tools für meinen Onlineunterricht
„Ich habe interessante und kreative Tools für den (Online-)Unterricht kennengelernt. Der Referent hat unsere Gruppe sehr gut und sympathisch durch die Programme geführt und sie nachvollziehbar erklärt. Ich bin mir sicher, dass ich die Tools in Zukunft einsetzen werde.“
Laura Reckzeh
Regionales Berufliches Bildungszentrum, Fachgymnasium Stralsund
Praxisnah, informativ und spannend
„SEHR GUT! Praxisnah, informativ, spannend, auf die Schüler- und den Unterrichtsalltag bezogen. Viele Praxisübungen, wenig Input von vorne.“
Anna Lenzner
Edith-Stein-Realschule in KöIn
Hervorrangende Betreuung
„Die Onlinefortbildung zum Distanzunterricht war hervorragend. Unsere Dozentin war sehr kompetent, freundlich und ist flexibel auf alle Bedürfnisse eingegangen.“
Claas Dornhöfer
Studienseminar Cuxhaven
Die Veranstaltung war sehr praxisnah
„Das Angebot des Calleo Instituts hat uns sehr gefallen. Für uns als Schule ist es wichtig, auch mit kleinen Veränderungen viel erreichen zu können und die Durchführung der Veranstaltung war sehr praxisnah.“
Nadine Gohrs
Schulleiterin der Oberschule Esterwegen

Info

(Autor: Stefan Burggraf von Frieling)

In der Fachzeitschrift „SchulVerwaltung spezial 2021, 17 – 18 (Ausgabe 1),
Rubrik: Aus der Praxis.

Inhaltsverzeichnis

Autor: Stefan von Burggraf Frieling
Autor: Stefan von Burggraf Frieling

Geschäftsführer des Calleo Instituts

Stefan Burggraf von Frieling ist als Dozent an über 20 Universitäten tätig und ausgebildeter Gymnasiallehrer. Als Geschäftsführer des Calleo Instituts berät er Kultusministerien, Schulen und Führungskräfte in der Schullandschaft in den Bereichen Strategiemanagement, Digitalisierung & Lernpsychologie.

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Wir unterstützen Lehrkräfte bundesweit dabei, ihren Unterricht mithilfe von erfolgsbewährten, praxisnahen Konzepten nachhaltig zu verbessern und durch den Einsatz digitaler Medien noch lernwirksamer und spannender zu gestalten.

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